602 Es ist nun allerdings nicht zu übersehen, dass durch sorgfältige Erwägung physiologischer Thatsachen schon mehrere Forscher zu der Vermuthung von dem Bestehen eines derartigen Zusammen hanges von Verbrauch und Leistung geführt worden sind, und es ist in dieser Hinsicht namentlich eine Arbeit von Georg Liebig „Ueber die Respiration der Muskeln*’ in Müller’s Archiv für Ana tomie und Physiologie, Jahrg. 1850, Heft IV, S. 303, zu erwähnen; allein erst das mechanische Aequivalent der Wärme verleiht der fraglichen Theorie die physikalische Grundlage und erhebt die Vermuthung zur Gewissheit. Es sei mir gestattet, an einem speciellen Falle die Tüchtigkeit, dieser Behauptung darzulegen. Die Herzleistung ist bei einem ge sunden Manne nach meiner Berechnung (worüber das dritte diess- jährige Heft von Vierordt’s Archiv für physiologische Heilkunde nähere Angaben bringen wird) beiläufig = ’/ias Pferdekraft. Nun er stellt die Frage, welches ist die physikalische Bedingung dieser fort währenden Krafterzeugung? Das mechanischeAequivalent der Wärme lehrt, dass die genannte Menge von lebendiger Kraft der Bewegung dem Verbrauche von nahe 0-2 Milligrammes Carbone per Secunde entspricht. Wir wissen nun, dass der Herzmuskel durch die Kranz schlagadern mit dem Material zu einem chemischen Processe reich lich gespeist wird, und dass derselbe seine Verrichtung einstellt, sobald diese Zufuhr ausbleibt. Dieser empirisch constatirte Zusam menhang von Leistung und Verbrauch findet aber seinen wissen schaftlich formulirten und numerisch bestimmten Ausdruck in dem Satze: „dass die Wärme, beziehungsweise der Oxyda- tions-Proeess, das Aequivalent ist von der mecha nischen Kraft.” Vom Hrn. Georg Binder, Pfarrer zu Ilenndorf bei Schäss- burg in Siebenbürgen, ist nachfolgende Abhandlung eingelaufen: „Die Höhenverhältnisse Siebenbürgens”. (Taf.XX.) Bei den grossen Erweiterungen, welche die Erdkunde in un- sern Zeiten erfahren hat und den lehrreichen Mittheilungen, welche wir durch unternehmende Forscher sogar über ferne Landstriche und Erdtheile erhalten haben, scheint es an der Zeit, endlich auch ein dem Herzen Europa’s ziemlich nahes und — strenger genom-