580 eine vorteilhafte Anwendung beim Einäschern schwer verbrenn barer Substanzen, die man auf den Deckel eines Pia tintiegels bringt. Bei Einhall ung des eben beschriebenen Verfahrens wird die Sub stanz , welche mit sehr viel Luit in Berührung kommt, in kurzer Zeit eingeäschert. Auch der Leidenfrost’sche Versuch wird auf diese Art mit Wasser, Weingeist, Schwefeläther elc. mit Leichtigkeit darstell bar, ja man kann ohne Gefahr den Finger in den Tiegel stecken und sich so von der verhältnissmässig niedrigen Temperatur der rotirenden Flüssigkeit überzeugen. Die Temperatur der Flüssig keit bei diesem Versuche suchten bereits mehrere Physiker genauer zu bestimmen; für Wasser jedoch wurden bis jetzt nur wenig über einstimmende Resultate erhalten, wie die Angaben von Baudri- mont *), ferner von Döbereiner 3 ), der 98 9 7 bis 101 9 2 C. annimmt, und Boutigny’s Angaben zu 96 9 5 C. beweisen. Nach dem eben Gesagten ein Mittel besitzend einen Platintiegel in’s Glühen bringen zu können, ohne dass er von der sonst stören den Flamme umgeben wäre, tauchte ich ein auf Glas getheiltcs Thermometer in Wasser, das sich in einem glühenden Tiegel befand, und erhielt eine Temperatur-Angabe von 94 9 8 C. als Mittel meh rerer Ablesungen die manchmal um 2 bis 3 Grade von einander dilferirten. Diese Temperatur-Angabe betrachte ich jedoch nur alseine vorläufige Annäherung zum richtigen Hitzegrad des rotiren den Wassers, da bei meinen Versuchen das Thermometerrohr nicht vor dem Einflüsse der strahlenden Wärme der Tiegelwände geschützt war, und die angegebene Temperatur daher gewiss etwas zu hoch ist. IV. Bourdin’s Harzcomposition als Radirgrund. Im Jahre 1844 brachte der kaiserliche Rath Reuter bild liche Darstellungen aus Paris nach Wien, welche durch Abdrucken von auf Harzgrund gravirten Zeichnungen erhalten wurden, und bei der vorletzten Pariser Industrie-Ausstellung von Bourdin ') Annnles de cltimie et de phyaique. 6t. Bd. S. 310. 3 ) Schweigger, .tournal für Chemie und Physik. 39. Bd., S. 45.