492 mehr länglich, schmal sind diese Maschen in der Mosculatur, rund' lieh oder vieleckig in den Membranen. Im Darmcanal folgt das ca- pillare Netz allen Faltungen der Schleimhaut, im Blindsacke von Octopus der Spiralklappe in allen ihren Ausdehnungen. Grössere capillare Arterien verlaufen an dem Riste dieser Falten , sie sind die Muttergefässe des sie deckenden Netzes. An den Falten aus- dehnsamer Organe, z.B.des Oesophagus, des Magens sind die Netze, um bei der Glättung der Schleimhaut während der Ausdehnung der Organe nicht zu leiden, zusammengeschoben, und bilden längliche schmale Maschen, die aber gleich eine vieleckige Form annehmen, wenn man einen Zug auf die Haut wirken lässt. Bevor die Arterien in diese Netze übergehen , vertheilen sie sich stellenweise ganz eigenthümlich, so in der die Riickenschulpe deckenden Membran; sie zerfallen da nicht dendritisch, sondern dichotomisch, wodurch eine Menge kleiner parallel verlaufender Arterien-Zweigchen nebeneinander zu liegen kommt. Mag man über die Bedeutung der Lacunen, die in den venösen Kreislaufschenkel eingeschaltet sind, welche Ansicht immer haben, so viel ist sicher, dass Arterien und Venen durch ein vollkommen geschlossenes Capillargefäss-System verbunden sind, und dass auch Organe, die in solchen mit Blut erfüllten Räumen liegen, z. B. der Schlund, der Oesophagus, selbst die Aorta ein selbstständiges der Ernährung vorstehendes capillares Gefäss-System besitzen. Erklärung der Figuren. Taf. XI. Fig. 1, 2 und 3 sind capillare Gefässe aus dem Blindsaek von Boligo vulgaris. Fig. 2 eine Arterie, Fig. 3 eine Vene. Fig. 4 das capillare Gefassnetz aus dem Magen von Octopus vulgaris. Herr Dr. Johann Weisz hielt nachstehenden Vortrag: „Physiologisch - chemischer Bericht über die Bestimmung der gesammten Blutmenge und ihrer Vertheilung in thierischen Orga nismen.” Unstreitig bildet die Bestimmung derBlutmenge in thierischen Organismen eine der wichtigsten Fragen der Physiologie. Wer in die Statik der thierchemischen Bewegungen einen klaren Einblick für dieFort- und Rückbildung der organischen Materie einen mathe- mathischen Ausdruck gewinnen will , dem genügt es nicht, bloss die jedesmalige Zu- und Abfuhr zu berechnen. Denn ihre eigent-