159 Diess sind nun jene Mittheilungen und Bemerkungen, deren öffentliche Besprechung ich mir und der in Rede stehenden wissenschaftlichen Angelegenheit schuldig zu sein glaubte. — Das w. M. Herr Professor Rochlederaus Prag berichtet über die in seinem Laboratorium vorgenommenen Arbeiten, und über reicht die nachstehenden drei hierauf bezüglichen Abhandlungen, deren Inhalt er mittheilt: a) „Ueber die Producte der trockenen Destilla tion des Zuckers mit Kalk,” von R. Schwarz. F r e m y war der erste, welcher sich mit der Untersuchung der Producte beschäftigte welcher sich bei der Destillation von 1 Theil Zucker oder Stärke mit 8 Theilen wasserfreien Kalk bilden.— Er gibt an, dass das flüssige Destillat aus einem in Wasser löslichen und einem in Wasser unlöslichen Theile bestehe. — Den in Wasser löslichen Theil fand er bei der Analyse der Formel C t H ( 0 2 ent sprechend zusammengesetzt, und erklärt ihn für identisch mit Aceton.— Der in Wasser unlösliche Theil besteht nach seinen Untersuchungen der Hauptmasse nach aus einem bei 84°C kochen dem aus C 0 H ro 0 zusammengesetzten Körper, der von ihm den Namen Metaceton erhielt.— Dieser Körper wäre hiernach procentisch gleich zusammengesetzt mit dem Mesityloxyd nach Kane. Ausser diesen Producten bilden sich nach Fremy bei diesem Zerset- zungsprocess nur unbedeutende Mengen von benennbaren Gasen. — Gottlieb beschäftigte sich mit diesem Körper ebenfalls, er fand: dass statt 8 Theilen Kalk zweckmässiger 3 Theile auf 1 Theil Zucker angewendet werden, und dass man auf diese Art sich leicht einige Loth reines Metaceton darstellen könne. — Bei der Oxyda tion dieses Körpers mit Chromsäure erhielt er: Ameisensäure, Essigsäure und Metacetonsäure. — Bei der im hiesigen Labora torium von Dr. Ilias iwetz ausgeführten Untersuchung, über das Aceton und einige damit verwandte Körper, stellte es sich heraus, dass das sogenannte Metaceton eine complicirtere Zusammensetzung haben müsse, als inan nach den oben citirten Arbeiten anzunehmen geneigt war. Ich habe desshalb grössere Mengen von Zucker sowohl mit 8 Theilen als auch mit 3 Theilen Kalk der Destillation unterwor- 11 8