77 Sitzung vom 20. Juni 1850. Das w. M. Herr Professor Fried. Rochleder in Prag überschickt nachfolgende Abhandlung: Ueber ein Stearopton aus Cassiaöl. Die Substanz, deren Untersuchung den Gegenstand der vorlie genden Notiz ausmacht, bestand aus durchsichtigen, theils farblosen, theils gelbgefärbten krystallinischen Stücken von ziemlich bedeuten der Grösse, die mit einem gelbbraunen, stark nach Zimmt riechen den Oel überzogen waren. Zur Reinigung wurden die Stücke in der kleinsten erfor derlichen Menge wasserfreien Weingeistes in der Wärme gelöst. Nach dem Erkalten erstarrt die Flüssigkeit zu einer gelben, blätteri gen Krystallmasse, die zwischen Löschpapier gepresst wird. Die gelbe Mutterlauge zieht sich in das Löschpapier, die Krystalle bleiben zurück , werden abermals aus wasserfreiem Alkohol um- krystallisirt und gepresst, und dieses Verfahren sieben bis ach Mal wiederholt. Die Substanz ist dann farblos, geruchlos, in Blättern von starkem Glanze krystallisirt, spröde leicht zu pulvern, knirscht zwischen den Zähnen, ist leicht schmelzbar, färbt sich beim Erhitzen, aber bald nach dem Schmelzen gelb. Im geschmol zenen Zustande stellt sie ein fai'bloses das Licht stark brechendes Oel dar. In einer kleinen Retorte erhitzt, zieht sie sich an den Wänden hinauf und destillirt über, ohne noch zu sieden. Das Destillat ist ein gelbes Oel, was bald zu einer festen Masse von blättriger Structur erstarrt, von gelber Farbe, die von einer theilweisen Zersetzung herrührt. In Schwefelsäure löst sich dieser Körper mit sattgelber Farbe auf und wird durch Wasser daraus gefällt. Die Substanz geschmolzen, nach dem Erstarren gepulvert und im Vacuo getrocknet gab mit chromsaurem Bleioxyd und vorge legtem Kupferoxyd verbrannt, folgende Zusammensetzung: I. 0,2081 Substanz gaben 0,575 C0 2 und 0,1285 Aq. II. 0,2400 „ „ 0,060 CO* ., 0.147 Aq. III. 0,2196 „ „ 0,6059 CO» „ 0,1352 Aq.