316 Um das Publicum gegen Nachtheil und Betrug wirksam zu schützen, ist es nöthig, die Verfertigung solcher Instrumente nur Männern von anerkannter Geschicklichkeit und Sachkennt nis zu gestatten, ihnen hierzu bestimmte Vorschriften zu er- theilen und sie zur genauen Befolgung derselben strenge zu verhalten. Alle solche Instrumente müssen dann amtlich geprüft, mit einem Stempel versehen und dieses Geschäft nur solchen Organen übertragen werden, welche die hierzu nöthigen wissen schaftlichen Kenntnisse besitzen. Diese Prüfung soll sich nicht blos auf zwei, sondern auf mehre Puncte der Scale erstre cken, besonders in jener Gegend, welche vorzugsweise in Ge brauch kömmt; dieselbe soll mit gehöriger Schärfe, vorzüglich aber mit aller Gewissenhaftigkeit vorgenommen , und die Prü fungsorgane dafür verantwortlich gemacht werden. Um zu ver hindern, dass die Röhre geöffnet und die Scale verrückt werde, kann man den ersten und letzten Streich auf der Glas röhre markiren, zugleich wird es gut sein, die Scale mit einem unübertragbaren Stempel zu versehen, damit sie nicht mit einer andern vertauscht werden kann, welche zwar mit den Marken am Glase übereinstimmt, sonst aber unrichtig ist. Endlich ist es noch wünschenswerth, das Gewicht des Instrumentes auf der Scale anzumerken, um den Betrug zu entdecken, wenn dasselbe geändert wird. Es wird nöthig sein, hinsichtlich der Prüfung und des Gebrauches solcher Aräometer eigene Belehrungen hinauszugeben. Wien am 2. December 1849. S. Stampfer. Herr Professor Brücke machte zu dem obigen Commis sionsberichte nachfolgende Bemerkung: Herr Professor Hessler habe mit Recht gesagt, einer der wesentlichsten Uebelstände bei aräometrischen Prüfungen bestehe darin, dass ein und dasselbe Instrument in einer und derselben Flüssigkeit zu verschiedenen Zeiten verschiedene Angaben mache, auch wenn man dasselbe sorgfältig gereinigt und nicht mit den Händen betastet habe. Auch ihm (Prof. Brücke) sei bei einer früheren Untersuchung die besprochene Fehlerquelle als sehr bedeutend erschienen, er habe sie aber dadurch beseitigt, dass er das Instrument vor