239 Färbungen der Wolken sich verlief. Einen Augenblick zeigte sich doch ein schwacher Streif von dunklem Violet. In dem äussern Bogen waren, wie gewöhnlich, die zwei äussern Farben des Spectrums in umgekehrter Ordnung, namentlich violet oben, roth unten. Herr Bergrath Doppler las folgende Mittheilung: „Ueber eine merkwürdige in Oesterreich auf gefundene gelatinöse Substanz.” Bei meiner vor einigen Monaten stattgehabten Anwesenheit in Salzburg hatte Herr Provisor Grassberger daselbst die Ge fälligkeit, mich mit dem Gegenstände eines Fundes bekannt zu machen, der mir nicht nur in geognostischer und chemischer Beziehung von hohem wissenschaftlichen Interesse zu sein dünkt, sondern dessen genauere Untersuchung seines massenhaften Vorkommens wegen, vielleicht auch in technischer Bezie hung von nicht geringem Belange sein dürfte. Die in Rede ste hende schwarze gelatinöse Substanz, von welcher mir schon früher eine kleine Partie, auf mein erneuertes Ersuchen aber so eben eine grössere Quantität von beiläufig 15 Pfund zugesendet wurde, wird nicht in der Nähe von Salzburg, wie ich anfäng lich glaubte, sondern in der äusseren Kainisch, zwei Stunden von der Saline zu Aussee im Salzkammergute lagerungsweise in einem Torflager gefunden, dessen Ausdehnung und Mächtig keit sehr bedeutend ist. In der mir zugekommenen Mittheilung heisst es, dass dieses Torflager einen Flächenraum von circa 100 Jochen einnimmt und eine Mächtigkeit von 10 Wiener Schuh besitzt. Von diesem Torflager werden jährlich von der k. k. Salinen-Verwaltung zu Aussee zum Salzsieden und Dörren 12— 20.000 Ceutner, 21 1 ACentnerzu2fl. C. M. im Gestehungspreisc ge wonnen, und die Erfahrung hat gezeigt, dass 21V* Centner dieses Torfes mit einer Wiener Klafter zu 108 Cubik-Schuh Fichtenholz gleichviel Brennstoff enthalten, was demnach auf eine besonders gute Qualität des Torfes hinzuweisen scheint. In diesem Torflager nun, 0—S' tief hinunter findet sich, wie erwähnt, diese merkwürdige, schwarze, elastische Substanz, von den Anwohnern Modersub stanz genannt, lagerungsweise vor, welche bisher von den Torfstechern als unnütze Erde nicht beachtet und zur Seite