169 sondern cs entstanden selbst solche Verbindungen, wie man sie öfters in der Natur antrifft, welche mehr Magnesia enthal ten als der Dolomit. Eine Einwirkung von nur zwei Stunden gab eine nur wenig Magnesia enthaltende Kalkverbindung. Chlormagnesium kann also unter gewissen Umständen wie die schwefelsaure Magnesia mit Kalkstein Dolomit bilden. Ferner ist die Länge der Zeit, während welcher die Einwirkung vor sich geht, ebenfalls ein wichtiger Umstand bei der Bildung dieser Gebirgsart. Herr Prof. Favre, der im verflossenen Sommer Wien besucht und mit grossem Antheil die Ansichten und Arbeiten von Haidinger und v. Morlot beachtet hatte, fand auf der Rückreise Gelegenheit, ihre Richtigkeit an den Dolomiten Ti rols nachzuweisen, auf deren Lagerungsverhältnisse gegründet, er nun ein vollständiges Bild entwirft, um die Gegenwart je des der vier Erfordernisse zu beweisen, welche bei der Do lomitbildung nach den Versuchen von Haidinger und v. Morlot und nach jenen von Marignac vorausgesetzt wer den müssen, nämlich 1. die Gegenwart von Kalkstein, 2. den Hinzutritt von schwefelsaurer Magnesia oder Chlormagnesium, 3. eine Temperatur von 200° Cent., 4. einen Druck von 15 Atmosphären. Herr Favre macht übrigens noch auf den Unterschied des Vorkommens der Dolomite mit Drusenöffnungen in Süd tirol , und der krystallinisch - körnigen wie am St. Gotthard aufmerksam, indem er bei den letztem keine Cementirung durch magnesiahältige Stoffe, sondern einfach eine Schmelzung von bereits magnesiahältigem Kalksteine annimmt, wie diess auch Fournet ausgesprochen hat. Sitzung vom 15. März 1849. Herr Professor Schrotte r las folgenden Commissions- Bericht über die in der österreichischen Monarchie von Seite der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu veranlassenden meteorologischen Beobachtungen.