Di tscl» einer. Über die graphische Kreis-Methode. 279 Über die graphische Kreis - Methode. Von leandcr Bit schein er. (Mit VI Tafeln.) (Vorgelegt in der Sitzung vom 9. Juli 1857.) Die Wichtigkeit der graphischen Methoden zur Entwicklung der Combinationen, besonders aber zur bildlichen Darstellung des Zonen zusammenhanges, ist zu bekannt, als dass ihrer hier noch erwähnt werden soll; sie bieten dem KrystallographenVortheile, die ihm keine mathematische Formel zu leisten im Stande ist. Der ganze Zonenver band einer Krystallreihe liegt bildlich dargestellt vor seinen Augen; sie dient ihm also auch zugleich als Prüfstein für die etwa aus Kan tenwinkeln berechneten Gestalten und dieEntscheidung ob eine gege bene Krystallfläche in dieser Reihe möglich sei, kann gleichsam in einem Momente geführt werden. Es sind vorzüglich fünf Gesetze, auf welchen eine graphische Methode beruht, und diese sind folgende: 1. Das Gesetz des Flächenparallelismus, welches lautet: Jeder Krystallfläche entspricht eine ihr parallele. 2. Das Gesetz des Zonenzusammenhanges, lautend: Jedes Glied einer Krystallreihe ist bestimmt durch die Zone der früheren Glieder, oder was dasselbe ist, jedes Glied einer Krystallreihe lässt sich aus den früheren Gliedern deduciren. 3. Das Gesetz der rationalen Verhältnisse, welches lautet: Die Axen jeder Gestalt einer Krystallreihe stehen in rationalem Verhält nisse zu den Axen des als Grundgestalt angenommenen Gliedes der Reihe. 4. Das Gesetz der Symmetrie, welches dahin lautet: Dass alle gleichen Theile einer Krystallgestalt, bei hinzutretenden neuen Flächen gleiche Veränderung zu erleiden haben, welches Gesetz ebenso wie das Gesetz des Flächenparallelismus nur bei dem Eintreten der Hälften eine Ausnahme erleidet, und