Über den Gebrauch des Thermo-Hypsometers zu chem. u. phys. Unters. 229 Über den Gebrauch des Thermo-Hypsometers zu chemischen und physicalischen Untersuchungen. Von Dr. J. J. Pohl. (Mit 1 Tafel.) Sowohl bei physicalischen als auch hei chemischen Unter suchungen tritt häufig der Fall ein, dass inan den herrschenden Baro meterstand nicht nur mit grösster Genauigkeit kennen, sondern auch über die Variationen desselben innerhalb einer bestimmten Zeit unter richtet sein muss. Es handelt sich im letzteren Falle um eigentliche Differenz-Beobachtungen, bei denen also auch das Barometer strenge genommen als Differential-Barometer dient. Derartige Untersuchungen wären z. B. die Bestimmungen von Gas- und Dampfdichten, die Ermittelung von Siedepunkten der Flüssigkeiten, gewisse optische Arbeiten, hei denen man derKenntniss derRefraction bedarf; Wägun gen zur höchst genauen Dichten- und Gewichtsbestimmung der Körper, bei welchen eine Reduction auf den leeren Raum nöthig, ebenso Prüfung und Vergleichung, dann Construction von Normal-Maassen und Gewichten etc. Steinheil 1 ) hat bereits gezeigt, dass gerade bei letztgenannten Untersuchungen, also der Vergleichung von Gewichten und der da bei unumgänglich nöthigen Reduction der gemachten Wägungen auf den leeren Raum, die höchst genaue Kenntniss des Barometerstandes erforderlich sei. So kann unter gewissen Umständen bei Vergleichun gen von Kilogramm-Gewichten, eineÄnderung von blos O'OOSMillim. im Barometerstände einen Fehler von + O'Ol Milligramm im Gewichte herbeiführen. Wer sieh aber je mit derartigen Arbeiten befasst bat, weiss auch, welche Schwierigkeiten dabei der Gebrauch des Barometers darbietet. Unberücksichtigt der Misslichkeit, ein Normal- *) Abhandlungen der königl. bayrischen Akademie der Wissenschaften. Math. - phys. Classe, 4. Bd., S. 163.