Schaefer. Über eine Vergiftung mit Mitisgrün. 489 SITZUNG VOM 16. JULI 1857. Eiliges endete Abhandlung. Über eine Vergiftung mit Mitisgrün, nebst einer Reihe chemischer Untersuchungen, die Resorption und Ausschei dung von Arsen und Antimonial-Präparaten betreffend. Von Dr. Eduard Schaefer, k. k. Professor der Vorbereitungswissenschaften an der inedicinisch-chirurgischen Lehranstalt in Gratz. (Vorgelegt von dem w. M. Herrn Prof. Redtenbach er.) Ich hatte vor einem Jahre Gelegenheit eine Vergiftung mit Mitisgrün näher zu heohachten, von dieser ausgehend will ich dann eine Reihe chemischer Untersuchungen anschliessen, die ich mit Arsen und Antimonial-Präparaten bezüglich deren Resorption und Ausscheidung aus dem Körper durch verschiedene Secrete unter nahm. Ein vierzehnjähriges Blumenmachermädchen nahm absichtlich ein Loth Mitisgrün ein, wurde von den heftigsten Zufällen ergriffen, und eine halbe Stunde darnach in das Wiener k. k. allgemeine Kran kenhaus auf die zweite medicinische Abtheilüng gebracht, wo ich als Secundarius diente. Bei meiner Ankunft stellte sich gerade bei ihr Erbrechen ein, das Erbrochene zeigte einen deutlich grünen Bodensatz. Sie gestand mir, dass sie ein Loth Mitisgrün, welches sie für ihr Geschäft brauchte, absichtlich eingenommen habe. Ich musste der Patientin früher meine Aufmerksamkeit schenken, bevor ich eine nähere che mische Untersuchung des Erbrochenen unternehmen konnte.