Hyrtl. Über die Plica nervi laryngei. 471 Über die Plica nervi laryngei. Von Prof. Hyrtl. (Mit 1 Tafel.) Ich bezeichne mit dem Namen Plica nervi laryngei eine zu beiden Seiten des Aditas ad laryngem gelegene Schleimhautfaite, welche in vollkommen entwickelter Form allerdings zu den seltenen anatomischen Vorkommnissen gehört, aber wegen ihrer praktischen, bei der Extraction fremder Körper aus der Speiseröhre sich Gel tung verschaffenden Bedeutsamkeit, so wie in Hinsicht gewisser phy siologischer Erscheinungen, welche von ihrer Gegenwart abhängig sind, mehr als eine werthlose Spielart ist. Die vordere Rachenwand liegt, so weit sie dem Ringknorpel ent spricht, an die hintere Rachenwand an. Nur im Momente des Sehlin gens drängt der Bissen beide von einander. Seitwärts vom Ring knorpel linden sich zwei Buchten, durch das Einsinken der Schleim haut in den Hohlraum zwischen Ringknorpel-und Schildknorpelplatte. Sie verlängern sich seitwärts vom Giessbeckenknorpel nach auf wärts bis zum Ligamentum glosso-epiglotticum laterale. Diese Buchten sind auch ausser dem Schlingact, mit der hinteren planen Rachenwand natürlicherweise nicht in Contact. Von der Grenzlinie an, wo der Pharynx in den Ösophagus übergeht, müssen diese Buchten aufliören, also nach unten blind endigen, und können erst ini Schlingact mit dem untern Pharynxende zum trichterförmigen Speiseröhreneingang zusammenfliessen. In diesen Buchten nun liegen die fraglichen Schleimhautfalten. Hat man sie einmal in ihrer vollen Entwicklung gesehen, was allerdings ein Seltenheitsfall ist, so wird man auch an vielen Kehlköpfen wenigstens Spuren ihres Vorkom mens bemerken, welche, wenn obige Bedingung fehlt, nicht beachtet werden. Aus diesem Grunde fand die Sache so lange keine Aufmerk samkeit. Unter 1S2 Leichen, welche ich in den beiden letzten Semestern auf das Vorkommen dieser Falte durchsah, kam sie in