431 SITZUNG VOM 9. JULI 1857. Eingesendete Abhandlung. Uber die Dauer und die Anzahl der Ventrihel-Contraclionen des ausgeschnittenen Kaninchenherzens. Von Job. Czcrinak und G. v. Piotrowski in Krakau. (Vorgelegt von dem w. M., Herrn Prof. Brücke.) Ein ausgeschnittenes Herz schlägt, sich selbst überlassen, bekanntlich noch einige Zeit fort, indem es innerhalb seiner Muskel wandungen ein automatisch erregendes Organ besitzt. Mit Wahr scheinlichkeit verlegt man dasselbe in die, in die Herzsubstanz zer streuten Ganglien. Die Wirksamkeit dieses Gangliennervensystems, welches man das musculo-motorische genannt hat, ist an verschie dene Bedingungen geknüpft, namentlich an die Gegenwart von 0 haltigem Blut in den Herzgefässen, an die Erhaltung einer bestimmten Temperatur, und endlich auch an die Zustände der im Herzen ver ästelten Fasern der N. vagi. Durch eine hinreichend starke Beizung dieser Vagusfasern, welche das sogenannte regulatorische Nervensystem des Her zens darstellen, wird bekanntlich die Herzthätigkeit in Diastole gehemmt. Man ist noch nicht im Klaren, wie diese Wirkung des Vagus auf die Herzbewegungen zu Stande kommt; ob die Vagusreizung die Entwickelung selbst oder nur die Fortleitung der nach aussen übertragbaren Kräfte des musculo-motorischen Nervensystems hemmt? 28