270 N a c li b a u r. Über einige Derivate der Gallussäure. Von Karl Nachbaur. Auf Veranlassung des Herrn Professors Hlasiwetz und unter seiner freundlichen Leitung habe ich eine Reihe von Versuchen ange stellt, um zu ermitteln, ob sich in die Gallussäure nicht ternäre Radicale einführen lassen. Diese Frage war zunächst veranlasst durch die Entdeckung einer interessanten Säure von Herrn Professor Röchle der in Prag, die ihrer Zusammensetzung nach aufgefasst werden konnte als Gallus säure, worin drei Äquivalente Wasserstoff durch drei Äquivalente Acetyl ersetzt sind. Herr Professor Rochleder machte diese Mittheilung an Herrn Professor Hlasiwetz und drückte den Wunsch aus, darüber Ver suche ausgeführt zu wissen, die vielleicht die Zusammensetzung dieses Körpers durch die Synthese ausser Zweifel stellen könnten. Mit der Ausführung dieser Versuche betraut, hin ich in der Lage, hierüber mittheilen zu können, dass es ohne Schwierigkeit gelingt, den Wasserstoff der Gallussäure durch organische Radicale zu substituiren. Ich habe auf diese Weise nachstehende Verbindungen mit Acetyl, Rutyryl und Benzoyl erhalten. Das Verfahren bestand allgemein darin, dass die Chlorüre dieser Radicale mit Gallussäure in einem Kolben zusammengebracht wurden, der, mit einem Kühlapparate verbunden, gestattete, dass die abdun stende Flüssigkeit sich condensirend immer wieder zurückfloss. Nach beendigter Einwirkung wurde auf dem Wasserbade der Überschuss der Chlorüre verjagt und die zurückbleibende Masse durch IJmkry- stallisiren gereinigt. Tetracetylgallussiiurc. Ein Loth Gallussäure wurde in einen Kolben mit so viel Acetyl- chlorür zusammengebracht, dass das Gemenge einen dicken Brei