38 H a u e r. verwendete ich zur Darstellung einer lteilie zweifach vanadinsaurer Salze, mit deren Analyse ich noch beschäftigt bin. Die Bearbeitung des krystallographischen Theiles hat Herr D r. Grailich begonnen. Noch sind indess die erhaltenen Resultate nicht so weit gediehen, um der hochverehrten Classe eine abgeschlossene Arbeit vorlegen zu können, da neben den Schwierigkeiten, die ein seiner Menge nach nicht hinreichendes Material verursacht, der analytische Theil des Vanadins bekanntlich wenig bearbeitet ist, was jede Untersuchung damit in hohem Grade interessant, aber auch nicht minder zeit raubend macht. Doch hielt ich es aber schon jetzt für meine Pflicht, die Aufmerksamkeit der kaiserlichen Akademie auf die verdienst vollen Bemühungen Herrn Patera’s zu lenken, die er im Interesse der Wissenschaft der Erhaltung des für sie so kostbaren Materiales widmet. Herr Patera stellt nämlich eine fernere ergiebigere Gewinnung von Vanadin in Aussicht, in einer an mich gerichteten neueren brieflichen Mittheilung, deren wesentlicher Inhalt folgender- massen lautet: Bei der ersten Einrichtung der fabriksmässigen Darstellung des Urangelbes, deren Beschreibung in den Sitzungsberichten der k. Aka demie vorliegt, wurde das Uranpecherz mit circa 15 Procent Kalk geröstet, und das Röstproduct gleich unmittelbar mit Schwefelsäure behandelt. Auf diese Weise wurde das Uran wohl hinreichend rein gewonnen, doch ging das in den Erzen enthaltene Vanadin dabei verloren, es wurde nämlich in alle erhaltene Producte zerstreut und dadurch so ins Weite gebracht, dass es kaum die Mühe lohnte, es zu gewinnen. Ausserdem hatte es den Nachtheil, dass bei arsenhal tigen Uranerzen die Arsensäure nur unvollkommen entfernt wurde, da ein Theil derselben beim Urangelb blieb, so dass manchmal eine neuerliche Umarbeitung zur Reinigung erforderlich war. Patera versuchte es mit Vortheil beiden Übelständen dadurch abzuhel fen, dass er beim Rösten statt Kalk Soda und etwas Salpeter an- wandte, und das geröstete Erz mit heissem Wasser auslaugte. Wenn im Erze viele Arsen- und Schwefelverbindungen Vorkommen, so muss man natürlicher Weise dieselben durch Vorrösten möglichst entfernen, sonst reicht die genannte Sodamenge nicht aus. Die durch Auslaugen des gerösteten Erzes mit heissem Wasser erhaltene Lösung enthält vanadinsaures, molybdänsaures und arsensaures Alkali mit etwas Kieselsäure. Das Uran bleibt als Uranoxyd-Natron, und wenn Kalk im