24 Hochstetter. Wie dem aber auch sein mag, jedenfalls sind es Bildungen auf wässerigem Wege in schon vorher vorhandenen Spalten. Und dann, was können diese Spalten anders sein, als eben die Zerklüftungsspalten des Granits? So reduciren sich die vielfachen Erklarungsgründe v. Warns- dorff's für den gekrümmten Lauf der Tepl auf den einen und ein fachen Grund der Zerklüftungsrichtungen des Karlsbader Granits. Und dieser eine Grund ist auch vollkommen genügend. Betrachten wir nämlich den Lauf der Tepl von der Stelle, wo sie in den Karlsbader Granit eintritt, d. i. von der Karlsbrücke unterhalb des Posthofes an, bis dahin, wo sie ihn amGebirgsrande angekommen bei der Kaiser Franzensbrücke verlässt, jetzt näher, so zerfällt er nach den verschiedenen Richtungen in 3 Stücke. Die mittlere Richtung des ersten Stückes von der Karlsbrücke bis zu der Biegung beim sächsischen und böhmischen Saal um den westlichen Vorsprung des Laurenzberges, geht nach Stunde 8—9 von SO. gegen NW. Auf der zweiten Strecke von dieser Biegung bis zur Sprudelbrücke und zur antrafen, und diese durch kieseliges Bindemittel breccienartig verbanden. Für die tertiäre Bildung spricht auch die Schwefelkiesbildung auf diesen Hornstein gängen. Es ist ein leicht verwitterbarer Schwefelkies, nicht in Krystallen, son dern als feiner Sand, „dessen Bildungszeitr deutlich in den Anfang der Bildung des Gesteins selbst fällt“. (Haidinger: „Barytkrystalle, als Absatz der neuen Militärbadhausquelle in Karlsbad“ im Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt 1854. V. S. 146.) Dieser Schwefelkies hat sich wohl ebenso aus den in den Braun kohlenwässern aufgelösten schwefelsauren Salzen gebildet, wie der Schwefelkies der Braunkohlengebilde selbst, die überreich daran sind. So aufgefasst sind diese Hornsteingänge ganz analog der merkwürdigen Erscheinung, welche bei dem Teplitzer Granitporphyr der Hornstein und kieselige Quadersandstein darbietet, der an vielen Punkten eine mehr oder weniger starke Rinde über demselben bildet, in seine Klüfte eindringt, und zahlreiche Porphyrfragmente zusammenkittet. (Reuss: „Umgebungen von Teplitz und Bilin“ 1840, S. 27.) Was dort die Quadersandsteine sind und die Meereswasser der Kreideperiode, das sind bei Karlsbad die Braun kohlensandsteine und die Tertiärwasser der Braunkohlenperiode. Auch die Schwer- spathkrystalle auf dem Hornsteingange des Militärbadhauses finden ihr Analogon in der Teplitzer Gegend, wo Schwerspath in den obersten Lagen des Porphyrs und in den Klüften des aufgelagerten Hornsteins und Sandsteins sehr verbreitet, und auf jeden Fall von bedeutend neuerer Bildung ist, als die Gesteine, in denen er sich vorfindet, und in dieser Hinsicht dem Gyps der Braunkohlengebilde und andern jugendlichen Bildungen zur Seite steht. (Reuss, a. a. 0. S. 36.) Dieses Analogon spricht nicht sehr für die Ansicht , dass die Karlsbader Schwerspath- krystalle Quellabsätze sind. Auffallend ist ohnedem, dass man sie sonst noch nirgends bei den Karlsbader Quellen gefunden.