20 IIo chstetter. die zackigen, spitzigen Felsgipfel und Felsnadeln, die steilen, senk rechten Felswände, Formen, von denen schon v. Hoff sagt (a. a. 0. S. 2), dass sie „etwas Abweichendes von denen vieler anderen Granite, z. B. des Harzes, desTluiringerwaIdes,des Fichtelgebirges, u. s. w.“ haben, dass die Karlsbader Granitberge „mehr den Porphyr bergen als den Granitbergen anderer Gegenden“ gleichen. Natürlich, weil auch der Karlsbader Granit schon ganz den eigentlichen Granitporphyren sich nähert, fast mehr ein Porphyr ist, denn ein Granit *). Aus dieser Art der Zerklüftung des Karlsbader Granits folgt nun schon ein Resultat für den Ort der Quellen ganz im Allgemeinen. Es kann als erwiesen betrachtet werden, dass die Karlsbader Thermen erst am Schlüsse der Tertiärperiode entstanden, und zwar unmittelbar nach der Epoche der Basalt-Eruption, welche in die Zeit der Braunkohlenbildungen des Falkenau-Elbogner-Beckens fällt, in denen man vor-und na ch-basaltische Bildungen mit aller Sicherheit erkennen kann. Den Rissen und Sprüngen, die das Gebirge beim Ausbruche der ungeheuren Basaltmassen, die wenige Stunden ent fernt im Duppauergebirge heissflüssig als Lavaströme emporhrachen, und meilenweit alles bedeckten, in allen seinen Theilen erschüttert, erhielt, verdanken die atmosphärischen Wasser den Durchgang zu den Tiefen, in denen sie ihre hohe Temperatur erhalten, und alle die Bestandtheile aufnehmen können, mit denen sie geschwängert an die Oberfläche zurückkehren. Wo aber mussten gerade solche tief gehende allzeit offene Spalten am ehesten entstehen, die nun für diese Wasser, nachdem sie sich im Innern des Gebirges gesammelt, diecon- stanten Canäle sind, durchweiche sie auf dem kürzesten Wege wieder an die Oberfläche gelangen? Gewiss da, wo die Gesteinsbeschaffenheit eben zu solcher Spaltenbildung und zu ihrer fortdauernden Erhaltung am geeignetsten war, d. i. im Karlsbader Granit. So ist es erklärlich, dass die Quellen gerade aus den Spalten dieses Granits hervortreten, der vor allen andern ebenflächig zerklüftet, und seine Klüfte durch den Widerstand, den er der Verwitterung entgegengesetzt, offen !) Im Karlsbader Grauit, d. h. in seiner feinkörnigen Grundmasse, sind alle Gemengtheile, Feldspath, Quarz und Glimmer, porphyrartig in vollkommenen Krystallen eingewachsen.