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H a i (1 i n g e r. Eigenthiiinliche Varietät von Talk.
betrachtet gegen eine scharfe Seitenkante unter etwa 64 3 / 4 ° geneigt
ist. In der Mitte solcher Gruppen findet sich oft Fuchsit.
An der einen Seite des Stückes, Fig. t, D, findet man im Innern
der oben erwähnten dreiseitigen Keile nichts anderes, als immer
wieder Talkblättchen, die sich parallel oder geneigt an die äusseren
anlegen. Gegen die andere Seile C zu zeigt sich eine Verschiedenheit;
man trifft erst die inneren dreiseitigen Räume aus einer blass-berg-
grünen amorphen Masse, sogenanntem edlen Serpentin bestehend,
dann erscheint dieser letztere noch zusammenhängend, aber von Talk-
blättclien durchzogen, die sehr dünn sind, aber doch schon genau
die Lage besitzen, welche früher beschrieben worden ist. Bei dem
schnellen Überhandnehmen der amorphen Masse in der Richtung von
D nach C darf es wohl nicht bezweifelt werden, dass diese noch vor
dem Ende der Kluft die einzige Ausfüllungsmasse bleiben muss.
Diese Beobachtung ist es nun, welche eigentlich an dem Stücke
die meiste Berücksichtigung verdient. Durch sie wird man geleitet,
das Ganze auch der Zeit nach als ein Fragment der Bildungsgeschichte
des Gesteins zu betrachten, aus welchem es genommen ist. Die Auf
einanderfolge verschiedenartiger Massen gibt selbst eine nicht unwahr
scheinliche Lösung der auf den ersten Blick so sonderbaren Erschei
nung. In dem anfänglich grob aus allen Bestandteilen gemengten
Serpentin traten allmählich die gleichartigen Tlieile zusammen, das
Chromerz, der Magneteisenstein in Krystallen und Körnern, körniger
bräunlicher Augit, zunächst an demselben die reineren serpentin-
artigen Mischungen in unregelmässigen kurzen Gangtrümmern. Aber
diese letztere Masse wird durch den Druck von beiden Salbändern
aus zerspalten; die Druckknoten sind zugleich die Minimum-Orte für
das Wasser, welches von dort aus durch den Druck ausgepresst wird;
hier beginnen zugleich die Blättchen des Talks oder wasserlosen
Magnesiahydrats Mg Si auf Unkosten des früher vorfindlichen Hydro-
silicats der Serpentinformel 2 Mg 3 Si 2 —j— 3 Mg ID, wobei 5 Mg und
6H entfernt werden müssen. Die Veränderung ist hier unterbrochen
worden, bevor noch alles in Talk verwandelt war, und sie begann von
der Seite D. Sie ist eine wahre Entwässerung und gehört somit in die
Reihe der katogenenBildungen, von denen man wohl berechtigtist anzu
nehmen , dass sie in der Richtung von unten gegen oben stattfanden.
Freilich wäre es sehr wünschenswerth, die Mischungsverhält
nisse aller an dem Stücke sichtbaren verschiedenartigen Körper für