der G esammt-Akademie, 639 Dieser Antrag wurde mit einstimmigem ßeifalle vernommen und beschlossen, in dem Verkehre der Akademie als Körperschaft die gerügten Titulaturen nicht mehr zu gehrauchen; zugleich wurde der Wunsch laut, dass die Herren Akademiker auch in ihrer Privat- correspondenz sich derselben enthalten und auf Nachahmung dieses Verfahrens hinwirken mögen. Das wirkliche Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissen schaften, Herr Bergrath Ilaidinger stellte in der Gesammtsitzung am 13. Mai 1. J. den Antrag, die Akademie möge sich mit einer Re form ihrer Einrichtungen beschäftigen. Er leitete seinen Vorschlag mit nachstehendem Vortrage ein: „Der Fortschritt der Zeit ist auch in dem Entwickelungsgange der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften sichtbar gewesen. Nichtmitglieder werden bereits zu den wissenschaftlichen Sitzungen zugelassen. Durch den Beginn der Herausgabe der Sitzungsberichte ist die Verbindung mit der wissenschaftlichen Welt eröffnet. So manche Verbesserungen erscheinen aber heute noch wünschens- werth, um das schöne Institut von jenem Geiste der Arbeit und des Vertrauens, aber auch der Verantwortlichkeit durchdrungen zu sehen, gegen den man sich nun nicht mehr verschliessen darf.” „Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften erhielt ihre Ge schäftsordnung, aber auch schon ihre Statuten, welchen jene ange schmiegt werden musste, unter dem Grundsätze der Censur und Controle. Ein unnöthig hemmender Geschäftsgang wird dadurch herbeigeführt. Wenn auch in der Praxis schon manche störende Elemente beseitigt wurden, so fehlt doch auch die Anerkennung der Notliwendigkeit solcher Abweichungen, und die gerade unumwun dene Aussprache dessen, was uns erforderlich ist.” „Aber die ursprünglichen Statuten selbst zeigen uns im §. 6 den gesetzlichen Weg, Wünsche und Bitten Seiner Majestät unserem allergnädigsten und gütigsten Monarchen, in Unterthänigkeit darbringen zu können, nämlich durch Seine k. k. Hoheit unsern durchlauchtigsten Herrn Curator.” „Ich bitte die kaiserliche Akademie der Wissenschaften, gütigst in Erwägung ziehen zu wollen, ob es nicht zeitgemäss wäre, eine Commission zu ernennen, um die Grundsätze zu besprechen, welche