628 Hai di n g e 1*. würflige Krystalle für das geschmolzene Wismuth haben, die gleiche Autorität zugesteht. Gegen ein solches Verfahren muss ich mich auf das Nachdrücklichste erklären. Entweder man nehme bloss die neueren Erfahrungen, oder wenn man ihnen nicht hinlängliches Ver trauen schenkt, bloss die älteren. Es gibt unzweifelhaft dimorphe Körper, man kennt von mehrern selbst die Bedingnisse ihres Beste hens, aber es ist gewiss kein Gewinn, ihr Verzeichniss durch erdich tete Beispiele zu vermehren, deren es jetzt schon so manche gibt, und die man nur mit Mühe wieder aus den Lehrbüchern hinausbringt, in welchen sie zugleich mit den sicher bewiesenen aufgeführt werden. Es ist die Pflicht des wahren Naturforschers, der Genauigkeit der Thatsachen die erste Stelle zu gönnen, und nicht durch unnütze Hypothesen den Weg der Erfahrung zu verlassen, der allein durch die Masse der täglich neu erforschten Thatsachen einen sichern Fort schritt gewährleistet. Der Herr Bergrath stellte noch folgenden Antrag: In der letzten Versammlung von Freunden der Naturwissen schaften theilte Herr Adolph Patera sehr anziehende Forschungen über neue Uranverbindungen mit. Schon früher (am 24. März 1848) hatte er eine praktische Probe angegeben, um den Gehalt der Joachims- tlialer Uranerze schnell und möglichst genau zu bestimmen. Die Arbeiten mit diesem Metalle führten unvermuthet auf die Entdeckung einer Reihe von schwefelhaltigen Verbindungen, die nach den genaue sten Analysen, insbesondere mit dem Kali- und dem Barytsalze, nach Patera die eigenthümliche Formel (U S K -|- 3H) -f- 21 (Ü 2 K -j- 2H) haben. Von dem Ammoniaksalze beginnend, wurden die Kali-, Natron-, Baryt-, Strontian-, Kalk- und Magnesia-Verbindungen dargestellt, so wie auch noch andere bisher noch nicht verfolgte Forschungen unter nommen. Jene Uransalze besitzen grösstentheils sehr hohe rothe Farben, bei mehreren aus dem Zinnober selbst gegen Karmin geneigt. Die Versuche, welche bis jetzt angestellt wurden, sie als Malerfarben brauchbar zu machen, haben nicht geglückt. Ich habe geglaubt, die Aufmerksamkeit der hochverehrten Classe auf die Arbeiten Patera’s in Anspsuch nehmen zu sollen, um darauf einen Antrag zu gründen, der darin besteht, dass die kais. Akademie