624 H a i di n ge r. Über die regelmässige Gestalt des Wismutlis. Von W. Haidinger. Ganz neuerlich beschreibt Herr J. Nikles Krystalle von Zink in „Pentagonal-Dodekaedern, die in Allem an die Form von Schwe felkies und Glanzkobald erinnern'' *), während früher Nöggerath die Krystallform des reinen Zinks als „eine sechsseitige Säule” ä ) angegeben hat. Herr Nikles bemerkt dabei, dass von allen Metallen nur Zink, Antimon und Arsenik Formen besitzen, die nicht zum regulären System gehören. Übrigens wird doch noch angeführt, dass das Zinn dimorph sei, viergliedrig nach Miller 3 ), würflig nach Franken heim, ferner dass Palladium und Iridium nach Gustav Rose isodimorph seien, indem beide im „rhombischen (soll heissen rhomboedrischen) und cubischen” Systeme krystal- lisiren 4 ). Auch die Krystallform des Tellurs gehört in das rhomboedrische System, wie dies bereits Phillips 5 ) gefunden und erst neuerlich Hausmann durch die Lage der Theilbarkeit, spiegelflächig, parallel den Seitenflächen, in Spuren senkrecht auf die Axe eines regelmässig sechsseitigen Prismas, bestätigt hat c ). Hausmann untersuchte geschmolzenes Tellur; auch das natürliche stimmt in dieser Eigen schaft vollkommen überein, nach Stücken in dem k. k. Hof-Mineralien- Cabinete, welche ich zu vergleichen Gelegenheit batte. Das metallische Wismuth wurde bisher immer als eines von den Metallen betrachtet, deren Formen in das tessularische System gehören. Herr Dr. Moritz Hörn es gibt rhomboedrische Formen an, mit einem scharfen Grundrhomboeder von 70° S7', dessen Axe = y 17.189, so zwar, dass die gewöhnlich als Octaeder angenom mene Theilungsgestalt eine Combination der Basis und dieses Rhom boeders wäre, die Winkel also anstatt sämmtlich 109° 28'16" zu betragen, an den Combinationskantcn = 109° S3', an den Seiten- *) Poggendorff’s Annalen 1848, Nr. 7, LXX1V, S. 442. Ann. de chimic etc. Ser. III, t. XXII, p. 37. 2 ) PoggendorfTs Annalen XXXIX, S. 324. 3 ) Pogg. LVIII, S. 600. 4 ) Pogg. LV, p. 329. ®) Eleinentary Introduction to Mineralogy. IV Ed. By R. Allan, p. 340. 6 ) Hausmann. Handbuch der Mineralogie. S. 17.