Ü94 H y r 11. Über den Verlust seiner doch von Allem, wasiehbesass, ist mir nichts geblieben, als das ausge glühte Gestell eines Schraubenmikrometers, welches ein Taglöhner heim Fortschaffen des Schuttes aufgehoben und mir zugestellt hatte. Es ist nicht meine Absicht, die ganze Grösse meines Verlustes zu entwickeln, oder über die moralische Weltordnung der Philoso phen Betrachtungen anzustellen, zu welchen ein solches Erlebniss einigen Stoff darbieten könnte; — ich habe diese Einleitung bloss gewählt, um, so weit sie mir erinnerlich sind, die Resultate jener wissenschaftlichen Arbeiten mitzutheilen, welche ich für die Akademie der Wissenschaften, und durch ihre Mittel, unternommen habe. Es versteht sich von seihst, dass bei einer grossen Anzahl vereinzelter Beobachtungen, die durch heterogene Ereignisse befangene Erinne rung nur auf den hervorragendsten weilen kann. Ich war im Laufe des verflossenen Schuljahres mit zwei grösse ren anatomischen Untersuchungen beschäftigt, welche beide der Vollendung nahe, und für die Annalen der Akademie bestimmt waren. Die erste betraf das Urogenitalsystem der Knochenfische. Da mir aus allen Familien dieser zahlreichen und in der genannten Rich tung wenig untersuchten Thierclasse Repräsentanten zu Gebote standen, hatte ich die Freude ein umfassendes und systematisch geordnetes Ganzes zu Tage zu fördern, und die vergleichend-anato mische Literatur mit den genauesten Details über Formen und Ueber- gänge der Harn- und Geschlechtsorgane zu bereichern. Die Beschrei bungen der Harnwerkzeuge von circa 200 Individuen waren bereits zur systematischen Zusammenstellung geordnet, jene der Geschlechts organe bedurften noch der Completirung durch die Untersuchung der Anguillen und ihrer nächsten Verwandten, welche ich, als die ver- wickelste, bis zum Ende aufgeschoben hatte. Vier Tafeln Abbildun gen veranschaulichten die merkwürdigsten Ergebnisse der Arbeit, von welchen ich hier nur folgende wenige berühre. a) Es findet ein genau nachzuweisender Uebergang von der ursprünglich einfachen Niere, welche bei allen Gattungen der Schollen vorkommt, zur doppelten, und (wie bei einigen Siluroiden) sogar zur vierfachen statt. Letztere kommt dadurch zu Stande, dass durch die ungemein starke Entwickelung der Querfortsätze der vorderen Wirbel, jede der paarigen Nieren, welche sich bis zu den oberen Schlundkiefern am Schädelgrunde erstrecken, in eine vordere und hintere getheilt wird.