Morlo t. Über künstliche Darstellung von Dolomit. 589 einen wissenschaftlichen Schatz bereichert, den keine andere Stadt in Europa in gleicher Schönheit aufzuweisen hat. Nachdem sie einige Tage dem Genüsse der Beschauung dieser herrlichen Sammlung, so wie der übrigen Sehenswürdigkeiten von München gewidmet hatten, begaben sie sich über Salzburg nach Linz, wohin eben Herr Custos Ehrlich von seiner Reise durch die österreichischen Alpen mit reicher wissenschaftlicher Ausbeute zurückgekehrt war, und trafen am 7. October in Wien ein. Schliesslich, bemerkte Herr v. Hauer, dürfe er nicht unerwähnt lassen, dass wenn, wie er hollen zu können glaube, es seinem Gefähr ten und ihm gelungen sei, den Zweck, zu dem man sie ausgesendet, wenigstens annähernd, zu erreichen, sie dies lediglich der thätigen Unterstützung, die man ihnen allerseits angedeihen liess, zu verdan ken hätten. Eine allgemeine Verbrüderung, wie man sie in der Politik bisher leider vergeblich angestrebt, ist unter den Männern der Wissen schaft in der Tliat längst schon erreicht; in allen Ländern, die sie durchwandert, hat der Entschluss der kais. Akademie, sich an die Spitze der auszuführenden geologischen Forschungen zu stellen, die freudigste Theilnahme erregt und überall hat es nur der Erwähnung der Absichten der Reisenden bedurft, um ihnen die kräftige Hülfe der hervorragendsten Gelehrten zuzusichern. SITZUNG VOM 14. DECEMBER 1848. In Beziehung auf den vom Herrn Bergrathe Haidinger in der Sitzung vom 16. November gestellten Antrag, hält Herr v. Morlot nachstehenden Vortrag: Kaum hatte sich die Geologie aus dem hartnäckigen Kampfe der Neptunisten und Plutonisten mühsam herausgewunden und dem Was ser wie dem Feuer, einem jeden das Seine zuerkannt in der Bildung der festen Erdrinde, deren sämmtliche Theile sie fortan in zwei Ilauptclassen bringen konnte, als sich sehr bald eine neue, fast eben so inhaltsschwere Frage entwickelte, indem man eine eigene Kategorie von Gebirgsarten beobachtete, welche die Hauptcharaktere der neplu- nischen mit denen der plutonischen Gebilde, Schichtung mit Kry- stallinität vereinigen. Die erste Erklärung dieser Erscheinung, die sich dem Geiste aufdrang, war, dass man es hier mit einer ursprünglich gewöhnlichen