560 Ma rt i n. Bericht über seine lange darin lässt. Siedend heisse, unterschwefligsaure Natronlösung ersetzt das Cyankalium vollkommen, ohne die zerstörende Wirkung desselben auszuüben. Zuletzt habe ich mich bemüht, die positiven Bilder stark und kräftig zu erzeugen, wobei die Anwendung vom sie dend heissen unterschwefligsauren Natron, vorzugsweise bei Vedut- ten, sehr zu empfehlen ist, wenn man das Bild im Kopirrahmen so überkräftig werden lässt, dass es vor der Fixation unschön und fast ohne Nuanfirung erscheint, während nach der Fixation alle Nuancen in voller Kraft zum Vorschein kommen. Bei Porträten ist diese Methode weniger anzuwenden; da die aufgezählten Veränderungen hier isolirt angegeben sind und natürlich nicht in jede Methode hineinpassen, so erlaube ich mir des Zusammen hanges willen, und um diesem Aufsatz einen praktischen Werth zu verleihen, meine Verfahrungsart nach der Reihenfolge der Opera tionen näher zu beschreiben. Negative Bilder. 1. Flüssigkeiten: 1. Ein Lotli Jodkalium wird in 20 Lotli destillirten Wassers aufgelöst und diese Lösung mit 8—10 Tropfen einer concentrirten Cyankaliumlösung versetzt. II. Ein und ein Viertel Lotli grauer Höllenstein wird in 20 Lotli destillirten Wassers aufgelösst und mit ein und einem halben Lotli sehr starker Essigsäure (Radicalessig) versetzt. III. Concentrirte Gallussäurelösung. IV. Weingeist. V. Zwei Lotli unterschwefligsaures Natron werden in 20 Lotli destillirten Wassers aufgelöst. 2. Apparate: Nebst der Camera obscura und den dazu gehöri gen Rahmen , hat man noch zwei Spiegelgläser (Blanquart’sche Gläser) nöthig, welche beide zugleich in den Rahmen leicht hinein passen, und welcher Rahmen so tief im Falz construirt sein muss, dass auf die zwei hineingelegten Spiegelgläser rückwärts noch ein Brettchen gelegt werden kann, das so wie der bekannte Schieber von vorne, den Rahmen gegen das eindringende Licht von rückwärts absperrt. Ferner vier bis sechs flache , viereckige Porzellantassen mit */ t Zoll hohem Rand, welche rund herum um etwa 3 / 4 Zoll weiter