photographischen Versuche. 559 und ich schmeichle mir, dass die einer hohen Akademie vorgelegten Proben beweisen, dass meine Bemühungen, besonders bezüglich der Aufnahme architektonischer Gegenstände, nicht ohne Erfolg geblieben sind. Was die früher angeführte Versuchsreihe anbelangt, so hoffe ich, sie mit kommendem Frühjahre wieder aufzunehmen, um Ihnen, verehrte Herren! die Ergebnisse später ebenfalls vorzulegen. Es war also meine Aufgabe, die von anderen Experimentatoren angegebenen Vorschriften zu prüfen, das Beste zu behalten oder dieselben auf zweckmässige Weise abzuändern. Auf diesem Wege habe ich gefunden, dass das photographische Papier besonders für die Darstellungen von leisen Abstufungen im Halbschatten weit em pfindlicher präparirt werde, wenn man es zuerst bloss mit Jodkalium lösung, dann mit einer Lösung von salpetersaurem Silberoxyde impräg- nirt, worauf es alsogleich noch nass bekannterweise auf das Blan- quart’sche Glas gelegt wird. Talhot, Blanquart und die mei sten anderen Experimentatoren haben früher das Papier an der Ober fläche zuerst mit der genannten Silbersalzlösung, dann mit der Jod kaliumlösung und endlich wieder mit einer hei weitem stärkeren mit Essigsäure versetzten Silbersalzlösung überstrichen, was nicht nur ein unnöthiger Aufwand von Materiale und Arbeit ist, sondern, wie schon gesagt, auch im Erfolge der einfacheren Bereitungsart weit nachsteht. — Beim Hervorrufen der negativen Bilder empfiehlt Blan quart viel Gallussäure anzuwenden, was zwar die freiwillige Zer setzung an den lichten, respcctive Schattenpartien der Bilder verhin dert, allein kräftige Bilder erhält man damit nicht, sondern dies ist nur der Fall hei Anwendung von verhältnissmässig weniger Gallus säure. Die später anzuführende Fixationsmethode macht das Bild an den lichten Stellen vollkommen rein, und zwar um so leichter, wenn man das Bild vor dem Fixiren mit etwas Weingeist auswäscht, was ich um so gewisser zu thun empfehle, wenn man mit einem gut geleimten, körnigen Papiere arbeitet. Das Bild wird wundervoll klar und durchsichtig.— In meinem Repertorium der Photogra phie, AVien, Gerold, 1848, empfahl ich als Fixationsmittel eine sehr verdünnte Cyankaliumlösung, welche Mefhode nach meiner Prüfung- vollkommen schöne Bilder liefert, und wobei nur der Übelstand ein- tritt, dass man sehr vorsichtig damit manipuliren muss, weil das Cyankalium auch die dunklen, respective Lichtpartien sehr leicht zerstört, wenn die Lösung zu stark ist, oder wenn man das Bild zu