H a i d i n g e r. Pflanzenabdrucke etc. 493 entstehenden viereckigen Räume bei gleicher Erfüllung mit faseriger Materie das Maximum von Licht hindurchlassen möchten. Von der Structur des Auges hängen auf diese Art dreierlei sehr verschiedene Erscheinungen ab: 1. Das gewöhnliche Bild des Ge genstandes, rein objectiv, denn es wird eben nur durch den Ge genstand, bei was immer für einer Stellung des Auges hervorgebraeht; 2. die hellen Kreuzlinien, fest im Auge begründet, rein subjec- tiv, unabhängig von jedem Gegenstände ausser dem Auge; 3. die Polarisationsbüschel, durch die Natur der Lichtfläche, also ausserhalb dem Auge, objectiv bedingt, aber ohne körperliche We senheit und erst im Auge subjectiv zu einer Erscheinung gestaltet. Was die letztere anbelangt, möchte ich aber gerne weiteren Un tersuchungen die Entscheidung über die Naturgemässheit der Ansicht anheim stellen. Hr. Bergrath Hai dinger thcilte ferner aus einem erst am vor hergehenden Tage enthaltenen Briefe von Hrn. v. Morlot aus Graz die Nachricht mit, dass derselbe in dom Alpenkohlengebilde von Unter-Steiermark einen Fund von Pflanzenabdrücken gemacht habe, der noch wichtiger zu werden verspricht, als jener Fundort von Poly parien, dessen in der Sitzung vom b. October Erwähnung geschah. „Da ich”, schreibt Hr. v. Morlot, „von vorne herein die Mass- regeln vorbereitet hatte, so war es mir leicht, auf Unger's Wunsch die Ausbeute durch meinen in Oberburg trefflich dazu abgerichteten getreuen Träger (der zufällig gerade dort in Sotzka wohnt) zu ver anlassen. Dieser hat nur einige Tage gearbeitet, und da ihn ein Mi- litärgeschäft nach Graz rief, so brachte er als Muster drei Stück aus den 200 schon gewonnenen mit, worauf Unger erklärte, dass Parschlug und Radoboj nichts dagegen seien, Dicotyledonen, herrlich schön mit der Nervatur erhalten und von ganz neuem fremden Typus, an Neuholland erinnernd, nicht nur neue Arten, sondern neue Ge schlechter, etwas Einziges in seiner Art und ein classischer Fundort vor allen andern in der bekannten Welt. Coniferen, Farren und eine Palme (vielleicht identisch mit der Ihrigen von Muthmannsdorf, die Unger ausgezeichnet schön präparirt hat) hatte ich schon selbst mitgebracht. Es freut mich dieser unvergleichliche Fund ausseror dentlich an und für sich, und dann auch, weil es mir Gelegenheit gab, Hrn. Prof. Unger einen Dienst zu leisten, den er vor allen