468 H e r l* in a n n. Die verlangte Function (Sinus oder Tangente) eines jeden, die Grösse von 1° überschreitenden Winkels ergibt sieb aus den Func tionen seiner beiden bereits erklärten Theilwinkel (a und b), nach den hier angeführten bekannten Formeln: A. sin (a ± b) = sin a . cos b + cos a . sin b tg a + tg b 1 ± tg o . tg 6 • B. tg (a + b) — Für den aus ganzen Graden bestehenden Theilwinkel a werden die Functionen (Sinus und Cosinus, oder Tangente) aus der Tafel I mit der benöthigten Anzahl Decimalen entnommen, für den Ergän zungswinkel b hingegen wird die erforderliche Function (Sinus oder Tangente) nach den schon früher angeführten Formeln 1 und 2 be stimmt; indem man vorerst die Länge des Bogens b aus den in der Tafel II enthaltenen Daten zusammenstellt, oder dazu die ausführli chere Callet'sche Tabelle ,,Rapports des longeurs des degres au rayon pris pour unite" benützt, unter der Voraussetzung, dass diese Callet'sche Tabelle im Sinne der Schlussbemerkung zu die sem Aufsatze verbessert wird. Man kann mit etwas grösserem Zeit- aufwande die Bogenlänge b auch dadurch bestimmen, dass man das bekannte Angularmass von b in Secunden ausdrückt, und deren Zahl mit der Bogenlänge von 1" multiplicirt. Wir geben nun zu der entgegengesetzten Aufgabe über. — Soll nämlich zu einer gegebenen Function (Sinus, Cosinus, Tangente oder Cotangente) der entsprechende Winkel bestimmt werden, so vergleicht man diese Function mit den gleichnamigen Functionen der Tafel I und nimmt entweder den Winkel der in der Tafel vorhande nen nächst kleineren , oder jenen der nächst grösseren Function für den Winkel a, je nachdem der einen oder anderen dieser beiden Functionen die gegebene näher kommt. Da der zu bestimmende Ergän zungswinkel im ersten Falle zu a addirt, im zweiten hingegen von a abgezogen werden muss, so wird auch dieser Alternative gemäss der Winkel, welcher der gegebenen Function entspricht, durch (a -j- 5), oder (a — 6), folglich die gegebene Function selbst durch sin (a -j- ö), cos (a b) etc., oder durch sin (a — &), cos (a—ö) etc. bezeichnet. Um nun den Ergänzungswinkel b nach den Formeln 3 und 4 bestimmen zu können, muss dessen Function zuerst isolirt dargestellt,