Missbildung einer Rosenblüthe. 287 homologen Seiten 2 und 3, das zweite beiderseits 3 Fiederabschnitte. Sämmtliche Abschnitte waren auf sich selbst zusammengefaltet, aussen filzig, innen mehr glatt, ganzrandig und drüsig gewimpert. Ausge breitet waren die des untersten Paares verkehrt eiförmig oder läng lich, stumpf, die der übrigen länglich lanzettlich und spitzig. Kurze Stipular-Zipfel fehlten keinem. Auffallender war die Beschaffenheit, Färbung und Zusammenhang der homologen Fiederabschnitte des ersten Blattpaares und der einen Reihe des in der genetischen Folge ersten Blattes des zweiten Paares. Alle diese Abschnitte zeigten ihrer Textur und rosenrothen Färbung nach einen unverkenn baren Übergang in Blumenblätter; auch fand zugleich zwischen dem oberen Rande des letzten Fiederabschnittes und dem anstossenden des Endabschnittes des ersten Blattes eine bis zu 3 / 4 ihrer Länge reichende Verwachsung, hei jenen des zweiten Blattes ein Über greifen ihrer Flächen und Verschmelzen derselben bis zu einem */„ ihrer Länge vom Grunde an Statt. Vom zweiten Blattpaare bildeten sich nur die zwei unteren und die daranstossende Hälfte des dritten Abschnittespetalenartig aus, ohne unter einander weiter zu verwachsen. Alle Fiederabschnitte der anderen homologen Blatthälften waren grün und unter sich vollkommen frei. Aus der genauen Schilderung dieser beiden Missbildungen ergibt sich, dass durch eine abnorm gesteigerte Längsentwickelung der meisten Axenglieder ihrer Blüthenknospe die Anlage des Frucht gehäuses, sammt allen Fruchtblättern, die im Normal-Zustande inner halb desselben sich hätten bilden sollen, vollständig aufgehoben wurde; wodurch zugleich factisch der Beweis geliefert ist, dass der sogenannte Fruchtknoten der Rose keineswegs aus einer seitlichen Verschmelzung der Kelchblätter imD e C and oll’sehen Sinne hervor geht, sondern wie dies'Endlicher und Schleiden bereits aus gesprochen, ein wahres, aus einer Reihe über einander stehender, latenter, anfänglich scheiben- und später krugartig sich gestaltender Stengelglieder hervorgegangenes Axengebilde vorstellt. An keinem Punkte der verlängerten Blüthenaxe sehen wir ferner die normale Hemmung des longitudinalen Bildungstriches entschiedener ausge sprochen als im Kelchblätter-Wirtel, während sie über denselben hinaus nach wiederholten kleinen und unstäten Oscillationen, immer schwächer werdend, höher hinauf von der ruckweise zunehmenden Längsentwickelung der Glieder völlig überflügelt wird. — Parallel mit