auf magnetische Telegraphen. 271 Luft befinde, sondern dass dieses sogar bei ganz heiterem Himmel der Fall ist; doch kannte man diese bisher nur im Zustande des Gleichgewichtes als elektrische Spannung. Strömungen in der Luft oder von der Luft zur Erde und umgekehrt, wurden bisher, mit Aus nahme jener zerstörenden Ausbrüche, die manBlitzscliläge nennt, und anderer durch Blitzableiter vermittelten, auch nur zur Zeit eines Ge witters bemerkbaren, nicht walirgenommen. Von solchen kann man sich aber hei telegraphischen Wirkungen überzeugen, wenn man statt der gewöhnlichen, zum Telegraphiren bestimmten, und aus guten Gründen nicht sehr empfindlichen Indikatoren andere besonders empfindliche Multiplicatoren in die Leitung einschaltet, und die beiden Enden der Leitung in die Erde versenkt. Ich wurde sie zum ersten Male gewahr, als ich zum Behufe einer anderen Forschung einen sehr empfindlichen Differential - Multiplieator in die Leitung einsehaltete, welche von Wien bis Prag reicht, und eine Länge von nahe 61 Meilen hat. Dieses geschah im Monat März zu einer Zeit, wo die Luftwärme noch gering war, sich noch keine Neigung zur Gewitterbildung gezeigt hatte, und man nicht annehmen konnte, die bemerkte Elektricität bestehe aus Überbleibseln eines vorausgegangenen Gewitters. Um sie näher zu studiren, wurde auf der südlichen Telegraphenlinie, die 40 Meilen lang ist, ein Multiplieator nach Nobili's Einrichtung in die Kette gebracht, und von Seite der zum Telegraphiren bestellten Organe fleissig und regelmässig beobachtet. Die Beobachtungen auf der nördlichen Linie mittelst des besonders empfindlichen Multiplicators zeigten, dass die Magnetnadel fast immer in Schwankungen begriffen sei, und dass nur kurze Pausen der Buhe Vorkommen; die Schwan kungen erschienen von verschiedener Grösse, und es folgten stärkere auf schwächere in ungleichen Zeitabschnitten, so dass man hätte glauben können, es werden diese Bewegungen durch unregelmässige Luftströme hervorgebracht, wenn man nicht die Überzeugung gehabt hätte, dass die Nadel gegen Luftstösse vollkommen geschützt sei. Die auf der südlichen Linie dauernd, jedoch mit weniger empfind lichen Instrumenten angestellten Beobachtungen lassen schon Einiges über die Richtung und Dauer der Ströme entnehmen, von welchen diese Schwankungen herrühren. Es ergaben sich da nämlich nach stehende Wahrnehmungen : 1. Nur äusserst selten spielt die Nadel auf den Punkt ein, wel cher durch die Torsion des Aufhängungsfadens und ihren nicht