Über den Dutenkalk. 203 sind nämlich nicht nur selbst fest, körnig-krystallinisch, sondern stecken auch in einem festen eben so krystallinisch-körnigen Kalk stein. Tiefer herab ist die Textur lockerer, die Basen der Kegel sind mit Kalkpulver ausgefüllt. Aber so wie das Pulver gegen oben zu etwas Festigkeit gewinnt, zeigt sich auch faserige Structur, die Richtung der Fasern, die noch im festen Kalkstein übrig bleibt, senkrecht auf die Auflagerungsfläche. Man darf also wohl annehmen, dass sich erst Kalkpulver abgelagert, dass dieses dann sich faserig angeordnet habe, endlich die Krystallisation eingetreten sei. Das Aufeinanderfolgen der Zustände ist genau entsprechend der in einer früheren Mittheilung über die Tropfsteine der Galmei- und Frauenhöhle bei Neuberg in Steiermark gegebenen Deutung. Auch dort wird Kalkmehl abgesetzt, ordnet sich in Fasern an, und krystallisirt endlich zur festen theilbaren Masse. Ein gleiches Verhalten wurde bei der Bildung der Kalkrinden auf den fossilen Resten in Knochenhöhlen aus Bergmilch aus der Hermaneczer Holde angeführt. Für den geologischen Vorgang stellt Haidinger folgendes Schema auf: 1. Das Gestein ist schichtenweise abgesetzt. Zwischen zwei der Schichten wird aus der Gebirgsfeuchtigkeit pulveriger, kohlen saurer Kalk gefällt. Die Feuchtigkeit dringt zu gewissen Punkten aus der unteren Schicht heraus, woselbst später die Mittelpunkte der Basen der Kegel sind. 2. Aus dem Pulver bildet sich eine dünne Lage lcrystallini- schen Kalksteins, am dünnsten wo der Ausfluss ist. 3. Fortsetzung des Vorganges. Eine zweite Schicht lässt schon mehr Raum für den Strom der Gebirgsfeuchtigkeit. 4. Fortwährend gefällter kohlensaurer Kalk wird von unten in die hohlen Kegel eingepresst. 5. Das Pulver gewinnt an Festigkeit, schliesst in Fasern, endlich zu Krystall-Individuen zusammen. An diese übersichtliche Darstellung wurde die Reihe der ein zelnen Varietäten angeschlossen. Dem Dutenkalk in mancher Beziehung nahe stehend ist der Faserkalk. Der von Radoboj mit von der obern Seite in die Kalk- schichte hineinragenden Mergelkegeln, wurde zuerst von S tu der beschrieben. Diese Mergelkegel haben eine staffelartige Oberfläche,