Br. Bledovica über die Gollubatzer Mücken. 103 Nachdem er die Unzulässigkeit und Unausführbarkeit gewisser Massregeln, als: das Zumauern der Quellen, in welchen nach seiner Meinung der Keim der Mücken erzeugt wird, das Überwölben und Bedecken der den Schleim führenden Bäche durch Kupfer dächer, das Mischen gewisser Gifte in das Wasser dieser Bäche, durch welches die Brut vernichtet werden könne, auseinander gesetzt hat, empfiehlt er als das einzige und verlässlichste Mittel das Wegschaffen des Schleimes aus den Bächen durch Menschen hände. Er meint, dass drei oder vier Individuen hinreichend wären, diesen Schleim, in welchem sich die Mücke erzeugt, durch Besen aus dem Wasser zu entfernen, und die Kosten dieser ganzen Ope ration würden keine anderen sein, als die Befreiung dieser mit der Reinigung beauftragten Leute von ihrer halb- oder ganzjährigen Steuer. Welch geringe Opfer für eine so grosse Wohlthat, die dem Lande erwachsen würde. Herr Dr. Medovics argumentirt bei seinem Vorschläge auf folgende Art: Die Brutstätte der Mücke ist der sich im Wasser erzeugende Schleim, welcher bald wie Froschlaich aussieht, bald wie ein Netz die Oberfläche des Wassers bedeckt; zur Entwicke lung des in diesem Schleime ruhenden Keims ist Feuchtigkeit nöthig; wird diese entzogen, so müssen die Keime zu Grunde gehen. Man hat also nichts anderes zu thun, als den Schleim auf das Trockne zu schaffen und der Einwirkung der Luft auszusetzen. Wenn die Theorie des Herrn Doctors über die Entstehung der Gollubatzer Mücke die richtige wäre, so liesse sich auch gegen das von ihm empfohlene Mittel Nichts einwenden, indess wir haben gesehen, dass diese Theorie unzulässig, folglich dürften auch die Mittel den gehegten Wünschen wenigstens nicht in dem Masse ent sprechen, als der Herr Doctor hofft und versichert. Wenn wir die, durch Beobachtung gründlicher Naturforscher enträthselte Ökonomie der, mit der Gollubatzer Mücke nahe ver wandten Fliege erwägen, so finden wir, dass das Insect allerdings in seinen ersten Ständen im Wasser lebt, dass die Larven und Pup pen daselbst an Gras und andern Wasserpflanzen, an Wurzeln, an Spänen, und überhaupt an allen im Wasser befindlichen Gegenstän den, folglich auch an dem von Dr. Medovics erwähnten netzför migen oder dem Froschlaich ähnlichen Schleime sitzen können, welcher Schleim, wie schon erwähnt worden, tlieils eine Süsswasser