Haus lab. Gletscher des Ötzthales. 81 Übersetzungen von Strassen, Flüssen und Thulern unvermeidlich sind. Obwohl es in den speciellen Fällen den Ingenieurs bisher immer ge lungen ist, die Aufgabe vollkommen zu lösen, so sind dennoch die Grundsätze der Gewölbs-Theorie noch nicht durch eine systemati sche Abhandlung zusammengefasst, so dass man der Herstellung schiefer Gewölbe — als einem nothwendigen Übel — auszuweichen sucht. Der Zweck der vorliegenden Schrift ist es, die Scheu vor schiefen Gewölben zu bannen, eine vollständige Theorie der Gewölbe auf die mathematische Analyse gestützt zu geben und nachzuweisen, dass ein schiefes Gewölbe nicht nur grossentheils mit derselben Leichtigkeit herzustellen sei wie ein senkrechtes, sondern auch für jede Lage und Form der Wiederlagen, für jede Fläche und jedes Baumateriale ohne Ausnahme den Gesetzen der Stabilität entspre chendmöglich sei; gleichzeitig sollen sowohl dem Theoretisch-Gebil deten als auch dem Praktiker die Mittel an die Hand gegeben werden, ein schiefes Gewölbe richtig zu construiren, wodurch der Grund, welcher bisher nicht selten gegen die Ausführung schiefer Gewölbe sprach — von selbst binwegfallen dürfte. SITZUNG VOM 24. FEBRUAR 1848. Der k. k. Oberst, Herr v. Hauslab, correspondirendes Mitglied, hält folgenden Vortrag: Bei der Aufmerksamkeit, welche man gegenwärtig den neueren Untersuchungen über die Schweizer Eisberge zuwendet, dürfte es die Akademie nicht uninteressant finden, zu vernehmen, was in diesem Zweige in Österreich geschehen ist. Vor mehr als zwanzig Jahren war ich als Fähnrich bei der Militär-Aufnahme des General-Quartiermeister-Stabes in Tirol com- mandirt. Diese Aufnahme geschieht im Massstabe von 1"= 400° und dient als Grundlage der auf 1" = 2000® reducirten gestochenen Spe cial-Karten der Provinzen. Bei dieser Gelegenheit, und zwar im Jahre 1817, nahm ich die Gletscher-Gruppe am Ursprünge des Ötzthales auf. Diese Arbeit, Sitzb, d. mathein.-naturw. CI. I. Bd. 6