llyrtl. Über die Carotiden des Ai. 69 Lage des Landes erklärbaren eigentümlichen Charakter dieser Fauna aufmerksam, welche, der Mehrzahl nach, nicht arabische und ägyptische Formen, sondern vielmehr syrische und südeuropäische Formen zeigt, also zur Mediterran-Fauna zu rechnen ist. Von den 206 untersuchten Arten gehören nämlich 1 i>6 bekannte diesem Gebiete an, und auch die übrigen 50 neuen und dem Lande eigenthümlichen Formen sind zunächst damit verwandt. Herr Custos Fenzl knüpft an die von Herrn Kollar hervor gehobene Eigentümlichkeit der südpersischen Fauna einige Bemer kungen über den eigentümlichen Charakter der dortigen Pflanzen welt. Das botanische Hofcabinet hat von Kotschy eine über 1000 Arten zählende Sammlung von Pflanzen derselben Gegend acquirirt. Herr Kollar fügt hinzu, dass allerdings über die Flora Süd persiens sich noch ein bestimmteres Urteil als über die Fauna fassen lasse, da Kotschy, welcher als Botaniker reiste, sein Fach vorzugsweise berücksichtigt hat. Herr He ekel bemerkt, dass die südpersischen Süsswasser- Fische grösstenteils indische Formen darbieten; mit den euro päischen identische kommen da nirgends Yor. Professor Dr. Hyrtl legte eine mit Abbildungen ausgestattete druckfertige Abhandlung über die Carotiden des Ai (Bradipus tor- quatus) vor. Der Verfasser sprach zuerst über die durch die Lebens weise des Thieres bedingte besondere Organisation desselben. Das Thier, welches auf Bäumen lebt, Tage lang an selben mit zur Erde gekehrtem Rücken hängt, ist daher mit mehr Halswirbeln ausge stattet, um eine Drehung des Kopfes von fast 180° möglich zu machen; ebenso erfordern die heftigen Bewegungen desselben eine Veranstaltung zur Ausgleichung der dem Drucke kräftiger Brust- und Halsmuskeln auszuweichen genötliigten Blutmasse. Die Abhandlung weiset die Existenz regelmässiger, mit der Zahl der Wirbel über einstimmenden Anasiomosen zwischen der Carotis und Vertebralis, die Gegenwart von Wundernetzen an der vorderen und hinteren Fläche der Wirbelsäule, so wie im Verlaufe der Temporalis, Ophthalmica, lnfraorbitalis, und der aus der Carotis cerebralis, entspringenden Ethmoidalis nach.