34 G ö p p c r t. Meteoreisen von Seeläsgen. Am Eibelkogel nun wurde das merkwürdige Vorkommen einer ganzen, nicht zerdrückten Geode von rothem Glaskopf gefunden. Bergrath Haidinger hatte in jener ersten Abhandlung über den rothen Glaskopf darauf aufmerksam gemacht, dass dergleichen von den Mineralogen noch nie beschrieben worden wären. Dies ist nun der erste Fall, wo ein solcher beobachtet wird, aber auch unter ganz eigenthümlichen Verhältnissen. Die Eisenerz-Lagerstätte seihst ist ein im Durchschnitte vier Fuss mächtiges Lager, dessen Hangendes Kalkstein, das Liegende Thonschiefer, aber mit beiden dergestalt durch Schichtenstörung aufgerichtet, dass es nur an dem mittägigen Bergabhange entblösst, in senkrechter Lage gegen den Berg hinein, einem Gange ähnlich, aufsetzt. Die Lagermasse war ursprünglich Spatheisenstein, ist aber an dem Ausgehenden viele Klafter tief durch Hydro-Oxydation verändert. Der Brauneisenstein zeigt noch hin und wieder die Spuren der früheren Spatheisenstein-Structur. Unmittelbar unter der Oberfläche nun wurden die rothen Glasköpfe in Geoden ange- troffen. In der vorgewiesenen Skizze ist auch der Ort angedeu tet, wo sich Psilomelan fand, so wie das Zusammentreffen des rothen und des braunen Glaskopfes. Der Psilomelan enthält Man- gan und Baryt, die beide, der erstere im Spatheisenstein, der andere als Schwerspath, in der ursprünglichen nun verwitterten Lagermasse enthalten waren. Eine erhöhte Temperatur an der Oberfläche kann nicht wohl als Erklärung dieser Veränderung und der Bildung des rothen Glaskopfes angenommen werden. Aber die beständige Abwechslung der Temperatur, die Bewegung von Feuchtigkeit an der Oberfläche kann leicht Veranlassung gewesen sein, in dem braunen Glaskopf die in demselben in nichtchemisch verbundenem Zustande enthal tene Kieselerde aufzulösen, und dadurch hei dem nun reineren Eisenoxyd-Hydrate den Verlust des Wassers vorzubereiten. Herr Professor Göppert zu Breslau übersendet ein Stück chen des bei Seeläsgen unweit Frankfurt an der Oder gefundenen Meteoreisens und die darüber in der Breslauer Zeitung bekannt gemachte Notiz.