Naturhistorische Fragmente. 71 ein trockenes Strombett, Wadi Hammam Musa, das, näher der Küste viele Brunnen besitzt, um welche zahlreiche Dattelbaumgruppen und von den Beduinen gepflegte Gärten sich befinden, und wohl die pflanzenreichste Stelle der ganzen Halbinsel sein dürfte. In diesen Gärten fand ich von den daran wohnenden Beduinen: Datteln, Zizy- phus, Lycopersicum, Carthamus, Ocymurn, Nicotiana, Colocyntlivs> Ällium, Anetlmm und Raphanus gebaut und gepflanzt. Am äussersten, der Küste nahe gelegenen Ende entspringt eine starke Quelle, die in ein 4 bis S Fuss tiefes Bassin gefasst, überbaut und mit Gemächern versehen, als Heilbad öfters von vornehmen Muselmännern benützt wird. Das Thermometer in selbe getaucht, zeigte 2ää° B., während die Luft im Gemache 18° ergab. Am Ausflusse, einem schmalen, dicht mit Algen bewachsenen Canale fand ich 2ir8° undinderLuft 23°(11 Uhr Vormittags). Dieses ziemlich starke Bächlein durehfliesst in mehreren Gräben einen, dem Kloster Katherina gehörigen, einige Joche grossen Dattelgarten und verliert sich dann im Sande. Das ganze Bächlein ist von seinem Ausflusse an mit dem von Ehrenberg schon beschriebenen Lebias, einem kleinen Süsswasser- fische bewohnt, sowie von Melania tuberculataM.il. (fasciolata Ol. oder virgulata Fer.). Interessanter war mir jedoch die in der Oase bei_ Suez gelegene Quelle, die ein mehr als 100 Schritt grosses viereckiges natürliches Becken bildet, in dessen Mitte beständig Gasblasen aus dem Wasser aufsteigen, da sowohl hier an Chara wie auf dem Schlamme in den abfliessenden Gräben eine ganz kleine Paludina lebt, nebst obigen die einzigen Süsswasserschnecken, die ich auf der Halbinsel fand. Ich werde am Schlüsse darauf zurückkommen. Eine besondere Erscheinung bietet auch die Küstendüne bei Tor. Ziemlich flach aus dem Meere tretend, bildet sie einen schmalen bis zu der etwas erhöhter gelegenen Sandwüste kaum eine Viertel stunde breiten Saum, der mit den gewöhnlichen strauchigen Meer strandpflanzen besetzt ist, zwischen denen sich der Sand ablagert, so dass sie kleine, einzelne Hügel, mehr oder weniger dicht stehend bilden, die bis zwei Klafter im Durchmesser, gewöhnlich drei, vier, doch auch bis acht, neun Fuss hoch sind. Sie kehren die bebuschte Seite dem herrschenden Winde, hier NW. zu, so dass, wenn man nach. SO. schaut, man vollkommen grüne Büsche, und nichts von