Über das Nervensystem der Nematoden. 299 Linie 4—S zu liegen pflegen. Zwischen ihnen ist der Nerv zuweilen sehr dünn, doch konnte er ihn immer mit unbewafFnetem Auge ver folgen. Aus jedem dieser Ganglien entspringen sehr feine, jedoch deutlich wahrnehmbare Fädchen, die sich zur Seite in die Haut bege ben. Das Nervensystem vom Spulwurm ist nach A. Otto durch einen weissen Strang repräsentirt, der an der Dorsal- und Abdominallinie entlang verläuft und feine knotige Anschwellungen zeigt. Cloquet (Anatomie des vers intestinaux, 1824,p.24) beschreibt gleichfalls Stränge, welche an der Innenseite der Längsmuskel schichte liegen als Nerven, und bildet dieselben vom Spulwurm ab. La disposition, sagt er, de ces cordons longitudinaux, les renfle- ments successifs, quils eprouvent, les filaments delies, quils donnent de part et cl'autre, leur reunion autour de la bouche, leur couleur comtamment blanche et leur texture intime peuvent les faire considerer comme des nerfs munis de reflements ou de ganglions. Auch citirt Cloquet eine Stelle aus Cuvier’s Regne animal, woraus sich ergibt, dass dieser berühmte Anatom seiner Ansicht in Bezug des Nervensystems der Nematoden beistimmt. C. Th. v. Siebold (Vergl. Anatomie der wirbellosen Thiere pag. 126) verficht die Ansicht A. Otto’s in Hinsicht des Nerven systems von Strongylus gigas gegen Nitz sch und andere Hel- minthologen. Er sah einen einfachen Längsstrang innerhalb des Muskelschlauches auf der Bauchseite des Wurmes herablaufen und unterwegs eine zahllose Menge von Seitenästen abgehen, deren feinere Structur wesentlich von der der Quermuskelbündel verschieden sei. Ganglienanschwellungen, welche, wie oben angegeben wurde, Otto beschrieben hat, konnte v. Siebold eben so wenig hier als an den Nervenstämmen der anderen Helminthen unterscheiden. E. Blanchard (Annales des Sciences natur. 3. Serie, tome XI, pag. 188) spricht von 2 Längssträngen an der Bauch- und Rückcnlinie von Strongylus gigas, welche Stränge stellenweise sehr merkliche Anschwellungen, die man nur als Ganglienansehwellungen betrachten kann, zeigen. Von letzteren entspringen sehr zarte Fäden, die sich in den Muskeln, insbesondere den Quermuskelbündeln verthei len. Überdies konnte er, wie er hei den Askariden es gethan, kleine medulläre Centralorgane um den Ösophagus gruppirt nachweisen. C. M. D i e s i n g (Syst, helminthum Bd. II, p. 328) hält gleichfalls das Gangliensystem bei Strongylus gigas für sehr ausgeprägt. 20*