Schafarik. Ülicr die Cynnverbindungen des Platins. 57 Clausthal angekauft, der andere befinde sich noch in Zellerfeld. Hof rath Wohl er wird, wenn er alle Nachrichten über das Phänomen beisammen hat, eine Mittheilung darüber an die königliche Societät der Wissenschaften in Göttingen machen und unterdessen die chemische Analyse vornehmen. Zuletzt gibt er die Vollmacht, diese vorläufigen Notizen der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften mitzutheilen. Über die Cyanverbindungen des Platins. Von Adalbert Schafarik. (Vorgelegt in der Sitzung' vom 8. Juni 18J>o.) ERSTE ABHANDLUNG. Der in obiger Aufschrift genannte Gegenstand hatte das eigene Schicksal, der Reihe nach von einer Mehrzahl tüchtiger Chemiker behandelt zu werden, ohne dass einer derselben es unternommen hätte, die Aufgabe in ihrem vollen Umfange anzugreifen und zu lösen. Die erste Platincyanverbindung, das Kaliumplatincyanür, ent deckte bekanntlich Leopold Gmelin 1 ), dem wir ja auch die Kenntniss der Ferricyanverbindungen verdanken; derselbe stellte zugleich auch ihre Formel fest. Rammeisberg 3 ) wiederholte Gmelin’s Analyse und fand sie bestätigt. Später stellteD ober einer 3 ) aus dem Gmelin’- schen Salze die analoge Quecksilberverbindung und mit Hilfe derselben die Platinblausäure sowie das Platincyanür dar. Knop und Scline- d er mann 4 ) untersuchten die Einwirkung des Chlors auf das Kaliumplatincyanür, welches zuthunL. Gmelin merkwürdigerweise unterliess (wiewohl er selbst beim Blutlaugensalze diesen Process zuerst angewandt hatte); dadurch wurden sie zu Entdeckern des Kaliumplatin-sesquicyanides. Zugleich fanden dieselben eine bequemere Methode zur Darstellung der Platincyanverbindungen als jene von Gmelin und untersuchten neben den beiden Kaliumplatincyan- U Handbuch, i. Aufl. I. 1436; 2. Aufi. II. 1692. 2 ) PoggendorlFs Ann. 2. Reihe, XII, 136. 3 ) PoggendorlTs Ann. XXXVII, 346 und Liebig’s Ann. XVII, 230. 4 ) I.iebig’s Ann. XL1II, 113 und Erdm. Journ. XXXVII, 461.