Mineralogische Notizen.
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säure wurde keine gefunden. Das Eisen ist grösstentheils als Oxyd
enthalten, doch enthält es wirklich eine geringe Quantität von Eisen
oxydul, wie die Reaction mit übermangansaurem Kali in einer Probe
ergab, welche unter Anwendung von Druck und Hitze in einer zuge
schmolzenen Glasröhre mit Salzsäure zerlegt worden war. a) ist mit
Soda, b) mit kohlensaurem Baryt zerlegt und zwar in luftrockenem
Zustande. Obwohl das Mineral hierbei nicht in gepulvertem Zustande,
sondern nur in mit der Schere zerschnittenen dünnen Streifchen
angewendet wurde, so fand doch in beiden Fällen eine vollkommene
Zerlegung bei intensiver und anhaltender Hitze Statt.
Werden nun bei Ausserachtlassung des Glühverlustes, welcher
auf wenig hygroskopisches Wasser und etwaigen Gehalt an Fluor und
Chlor zu vertlieilen ist, die nachfolgenden Äquivalentzahlen berechnet,
so ergeben sich:
8-876 Äquivalente Kieselsäure,
„ Thonerde,
3-714
0-993
0-333
10-373
1‘106
0-290
irde, )
Eisenoxyd, f
Kalkerde,
Talkerde,
Kali,
Natron,
12-324 RO.
Da nun die allgemeine Formel des Biotits
m (3RO. Si0 3 ) —|- ?z (R 3 0 3 . Si0 3 ),
welche ich später besprechen werde, auf 3 Äquivalente der Basen RO
ein Äquivalent Kieselsäure erfordert, so ist die Zahl 12-524 durch 3
zu dividiren, was die Zahl 4-173 ergibt, und die Äquivalente der
Basen R 2 0 3 eben so viel Äquivalente Kieselsäure erfordern, so zeigt
die Analyse und die daraus erhaltenen Äquivalentzahlen evident, dass
dieser Glimmer, wie seine übrige Untersuchung schon früher zeigte,
Biotit ist.
Auf 4-173 (3RO) kommen 4-175 Äquivalente Si0 3
auf 4-709 R 3 0 3 „ 4-709
und die Summe 8-884 „ »
stimmt fast ganz genau mit den gefundenen S'876 Äquivalenten Kie
selsäure. Wäre nur Eisenoxyd vorhanden gewesen, so Aväre die
besondere Formel dieses Biotits
8 (3RO. Si0 3 ) + 9 (R 3 0 3 . Si0 3 )