290 Kenngott. land, ein zweites von Bishoptown in Schottland, dessen Aussehen es manchen der Belon-Kuphite gleichstellen liess. Ich fand von diesem Minerale eine Notiz in E. F. v. Glocker's Synopsis generum et spe- cierum mineralium, Seite 176, die nichts Bestimmendes enthielt, sie lautete nur: Gala ctites, (Galaktit?). Species dubia et obscura. Unter solchen Umständen hielt ich es für angemessen, dieselbe zu untersuchen und das Resultat ergab, dass der Galaktit eine selbst ständige Species ist und in das Geschlecht der Belon-Kuphite (S. 57, meiner Bearbeitung des Mohs’schen Mineralsystems) neben den Na- trolith oder Bergemannit zu stellen ist. Das Mineral, eingewachsen in einem Mandelsteine, begleitet von weissem körnig-blättrigem Calcit, bildet lange, lineare Krystalle, welche zu excentrisch strahligen Partien verwachsen sind. Einzelne Nadeln stehen zwar frei, doch war es vermöge der Beschaffenheit ihrer Oberfläche nicht möglich, die Gestalt näher zu bestimmen. Bei vollkommener Spaltbarkeit in zwei Richtungen längs der Hauptaxe konnte Herr Ritter V.v. Zepharovich finden, dass sie einem rhom bischen Prisma von nahezu 91° entsprechen. Der Galaktit ist weiss, zumTheil röthlichweiss, wenig glänzend, halbdurchsichtig bis an den Kanten durchscheinend. Auf den Kystall- flächen und auf den muschligen Bruchflächen ist Glasglanz, auf den Spaltungsflächen und auf der Oberfläche der strahligen Partien Perlmutterglanz, jedoch ist durch den Einfluss äusserer Agentien eine beginnende Umänderung sichtbar, indem das Mineral zunächst durch eintretenden Verlust des Wassers weiss und undurchsichtig wird und an Stärke des Glanzes abnimmt, da frisch entblösste Stellen weit stärker glänzen. Der Strich ist weiss. Spröde. Härte = 4‘5—5'0. Specifisches Gewicht = 2-21. Im Glasrohre geglüht gibt das Mineral Wasser, wird weiss und undurchsichtig. Vor demLöthrohre ist es für sich leicht und ruhig za einem blasigen, farblosen Glase schmelzbar. Mit Borax und Phosphor- salz gibt es ein klares farbloses Glas, bei Anwendung des letzteren zeigt sich ein Kieselskelet und die Perle wird beim Erkalten weiss und durchscheinend. In Salzsäure vollkommen löslich, erwärmt gelatinirend. Herr Ritter C. v. Hauer übernahm freundlichst die quantitative Bestimmung und erhielt nachfolgende Resultate: Das Mineral schmilzt sehr leicht zu- einer weissen opalartigen Masse. Die Zerlegung geschah theils mit Soda und dann zur Bestim-