46 Gr ailich. Vorträge. Untersuchungen über den ein- und zweiaxigen Glimmer, Von Joseph Grailich. (Mit III Tafeln.) Seit Bre w st er 1818 in seiner Abhandlung „Über die doppelt- brechenden Krystalle“ darauf aufmerksam machte, dass der Glimmet in 2 optisch wesentlich verschiedenen Abänderungen vorkomme, uni Biot in demselben Jahre in einem „Memoire sur l'utilite de h lumiere polarisee“ in einer ausführlichen Untersuchung über dieses Mineral nachwies, dass es sich nach den Divergenzen der optischen Axen in 4 Gruppen spalten lasse, ist der Glimmer ein Gegenstand vielseitiger und sorgfältiger Untersuchungen geworden. Auf die Analysen von Vauque 1 in, welche Biot veröffentlicht, folgten wei tere chemische Forschungen in Deutschland, England, Schweden und Frankreich und man sieht aus Rammeisbergs Handbuch, sowie aus den Annales de physique et de cliimie, den Jahrbüchern von Liebig und Kopp, und aus Sil lim ans American Journal wie allgemein das Bestreben ist, diesen Körper von seiner chemischen Seite zu ergründen. Gleichwohl sind alle Versuche, eine haltbare chemische Formel aufzustellen, ohne genügenden Erfolg gebliehen, und es scheint, dass auf dem bisher eingeschlagenen Wege auch kaum die Lösung der verwickelten Frage zu finden sein wird. Neuester Zeit nun hat sich wieder das Interesse der Physiker diesem Gegenstände zugewendet und nachdem Si 1 lim an j. in dem „American Journal of Sciences 1850“ bemerkt hatte, dass er, im Gegensätze zu Biots Erfahrungen, welcher die Ebene der optischen Axen stets in der kleineren Diagonale der Basis gefunden, nun auch einige Glimmer getroffen, bei denen der optische Hauptschnitt in der Ebene der grösseren Diagonale liegt, folgten in der kurzen Frist von 2 Jahren die Untersuchungen von Blake, Senarmont und Silliman, -welche auf die Verhält nisse dieses Minerales ein neues Licht werfen. Bei einem Körper, dessen Bestandteile so zahlreich und in ihren relativen Mengen so variabel erscheinen, muss die physikalische und naturhistorische Erforschung der chemischen Untersuchung Vorarbeiten; erst wenn