Mineralogische Notizen. 13 hervorgebrachte theilweise Zerstörung der Wandungen durch abge bröckelte einzelne Theile der festen Gesteinsmasse sieht, welche in Achatmandeln oft zu beobachten ist. Aus der Menge des Kalkspathes lässt sich auf eine kurze Dauer des Absatzes schliessen und die dar auffolgende Bildung des Aragonites ging unter veränderten Verhält nissen der Temperatur vor sieh, welche gewöhnlich mit Absätzen ver schiedener Species in Verbindung zu stehen pflegt. Die Krystalle des Aragonites setzten sich über dem krystallisirten Kalkspath fest und erfüllten nach und nach ohne Unterbrechung der Bildung den ganzen Hohlrauin. Da die Aragonitkrystalle anders gefärbt und weit reiner, als die Kalkspathkrystalle sind, so sieht man hieraus, wie das mit Kalkcar bonat geschwängerte Fluidum durch die bereits vorhandene Kalk- spath-Ablagerung gleichsam filtrirt wurde und die gelbe durch äusserst fein vertlieiltes pulverulentes Pigment hervorgebrachte Färbung auf hörte, dagegen das noch vorhandene Eisen durch irgendwelche Ver bindungsweise dieblasse, röthlichhlaue Farbe des Aragonites erzeugte, oder dass der Einfluss des die Gesteinsmasse durchdringenden Flui dums auf dieselbe ein anderer geworden ist. So wie früher von den Wandungen des Hohlraumes sich einzelne Theile losbröckelten und dadurch mit der Ausfüllungsmasse gemengt erscheinen, bröckelten sich auch einzelne Kalkspathkrystalle oder Theile derselben ab und wur den auf diesem Wege von dem krystallisirenden Aragonit umschlossen. Die Natur des ersten Absatzes, eine Bekleidung der Wandungen durch neben einander aufgewachsene Kalkspathkrystalle würde die an den Achatmandeln vorkommenden Zuführungscanäle gar nicht als notlnvendig erscheinen lassen, da ein krystallinisches Aggregat ganz gut geeignet ist, den Eintritt eines Fluidums in das noch unerfüllte Innere zu vermitteln, doch sieht man auch hier noch dazu sehr instruc- tiv den Ort eines Zuführungscanals und wie die letzten Aragonittheile sich in retrogader Weise gegen diese Stelle hin als feine lineare Ge bilde absetzten, nachdem der disponible Raum durch den Absatz im ganzen Innern sich immer mehr verengt hatte, bis endlich die Aus füllung abgeschlossen wurde. Die Erfahrung, welche man hiernach an diesem Exemplare macht, dass Aragonit nach dem Kalkspath als Ausfüllungsmasse eines man delsteinartigen Hohlraumes entstanden ist, in Verbindung gebracht mit dem Temperatur-Unterschiede, welcher nach G. Rose's Beobach-