S c h a b u s. Krystallform des Zinkoxydcs. 9 scheinend; manche Krystalle sind an den Enden dunkler gefärbt, ähn lich den schönen Turmalinen von St. Pietro auf Elba. Die Flächen sind glatt und glänzend; an manchen Flächen und Kanten ist eine leichte Biegung um die Hauptaxe mit blossem Auge bemerkbar. Die Krystalle sind in Gruppen vereinigt und häufig von krystal- linischen Krusten umschlossen, welche den ersten Überzug der Mauer steine und Füllungsschlacken bildeten. Auch krystallinische Massen von traubigem Ansehen kamen vor. Herr Professor Sehr öfter hat die Güte gehabt, die folgende Untersuchung eines ausgezeichneten Krystalles zu veranlassen. Krystallform, des Zinkoxydes. Von Jakob Schabus. Das in der Natur vorkommende Zinkoxyd wurde, da die Krystall form desselben nie vollständig ausgebildet erscheint, und die Tliei- Iungsflächen, obwohl ziemlich vollkommen, doch zu verlässlichen Mes sungen nicht geneigt sind, lange Zeit für prismatisch gehalten. Die an Theilungsflächen gemessenen Winkel eines vierseitigen Prismas werden in Mobs 1 Grundriss zu 125° angegeben, und selbst in dem von Zippe bearbeiteten zweiten Theil der Anfangsgründe der Mine ralogie, Seite 419, sind ausser den Theilungsrichtungen, deren Flächen sich unter 120° schneiden noch zwei andere angeführt» welche ein Prisma von 81° 46' bilden, die also wahrscheinlich mit den von Troost zu 100° Neigung angegebenen identisch sein sollen; auch hier ist demnach das orthotype (rhom bische) System beibehalten worden. Die Untersuchungen von H a u s m a n n, Koch, Cloiseaux und Levy setzen jedoch ausser Zweifel, dass das Krystall- system, in welchem das Zinkoxyd krystal- lisirt, das rhomboedrisehe (hexagonale) ist. Das mir zur Untersuchung gegebene Stück ist schwach spargelgrün, zeigt ganz geringen Dichroismus, so dass der ordinäre Strahl 0(Fig. 1), mehr ins Blaue, der extra- ordinäre E mehr ins Ölgrüne geneigt er scheint, und durchsichtig; die Härte beträgt nahe 5-0. Die Form wird gebildet durch das Figur 1.