4 Reuss. Beiträge zur Charakteristik „Das zweite Exemplar, das ich Ihrer Gewogenheit verdanke, habe ich in würdige Hände gelegt, die des Professors Do ve, dem die Meteorologie so viel verdankt. Der Superintendent of the National Observatory (Lieutenant Maury) spricht übrigens, wie ich aus Ihrem vorletzten Briefe vom 21. Mai sehe, viel zu bescheiden von seinem wichtigen Unternehmen etc. etc.“ Eingesendete Abhandlungen. Beiträge zur Charakteristik der Kreideschichten in den Ostalpen, besonders im Gosauthale und am Wolfgangsee. Von dem w. M. Prof. Dr. Ang. Em. Reuss. (Auszug aus einer für die Denkschriften bestimmten Abhandlung.) Die Abhandlung, welche ich hiermit der Akademie zu über senden mich beehre, und zu welcher 30 Tafeln Abbildungen von Versteinerungen und eine geognostisclie Karte des Gosauthales ge hören, umfasst die Resultate mehr als dreijähriger Untersuchungen, und zerfällt in zwei Haupttheile, einem geognostischen und paläon- tologischen. Im ersten Abschnitte werden zuerst die Lagerungsverhältnisse der Gosauschichten abgehandelt, wie sie sich aus einer sorgsamen im Jahre 1851 vorgenommenen Untersuchung der einzelnen Localitäten ergaben, und dabei zugleich die in den einzelnen Schichten gefun denen Petrefacten namhaft gemacht. Aus diesen Detailbeobachtungen geht nun, wie ich schon im Jahre 1851 im Jahrbuche der k. k. geo logischen Reichsanstalt in einem kurzen Berichte dargethan habe, unzweifelhaft hervor, dass die gesammten Gosauschichten ein zusam menhängendes Ganzes bilden; dass sie einen Complex von regellos mit einander wechselnden Mergel-, Conglomerat-, Sandstein- und Kalksteinschichten darstellen, der in keine scharf von einander geson derten, sich gleich bleibenden Etagen, wie man früher versucht hat, zerlegt werden kann; höchstens lassen sich zwei, aber in einander un merklich verfliessende Gruppen unterscheiden, deren obere weniger mächtige vorwiegend aus grauen und rothen verhärteten Mergeln und kalkigen feinkörnigen Sandsteinen, wechselnd mit einzelnen Conglome- ratschichten, besteht und sieh durch den gänzlichen Mangel an Petre-