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mit Ortschaften übersäete, wohlbebaute, lachende Fläche. Be⸗
gränzt wird die schöne Fläche von freundlichen Höhen, wie
der Gallenberg, auf dessen Höhe die Liebfrauenkirche, ein
besuchter Wallfahrtsort, schimmert. Im tiefsten Nordwest
dagegen bilden die Hochgebirge der Karavanken, mit der
Terglou, den prachtvollsten Hintergrund. Die Bahn führt
von Salloch fast in gerader Line von mehr als 40000
nach dem Bahnhofe vor“ Laibach. Er ist für den großen,
sich hier entwickelnden Verkehr eingerichtet, im großen Style
angelegt. Das Stations- und Aufnahmsgebäude ist 330 4
lang, 60 30 breit, einem Palast ähnlich,“ in sehr gefälliger
Bauform, zweistöckig mit allen nöthigen Wohn⸗ und Amtslokalt—
täten für den Bahn- und Postdienst, für den Telegraphen,
die Kameralbehörde und Polizei, Restauration u. s. w.
Wanderungen und Ausflüge von den Stationen
dieser Bahnstrecke.
Die ersten Gelegenheiten zu Ausflügen bieten sich bereits
von dem Stationsplatze <span class="ner-person">Cilly </span>selbst. Ehe wir aber dieselben
antreten, wollen wir noch einen Blick auf diese interessante
kleine Stadt selbst werfen. <span class="ner-person">Cilly </span>hat über 200 Häuser und
eine Bevölkerung von gegen 2000 Einwohnern. Die Vor—
stadt Rann hat gegen 36 Häuser mit ungefähr 200 Einwoh—⸗—
nern. Die Stadt ist eine der ältesten des Landes, schon zur
Römerzeit als Claudia Celeja eine der namhaftesten Nie—
derlassungen der weltbeherrschenden Legionen, der Sitz mächti—
ger Proconsuln, von denen Pertinax, Septimius Sever, Va⸗
lerian und Aurelian selbst den. Kaiserthron bestiegen. Ge—
gründet hatte Kaiser Claudius die Kolonie, daher ihr Name.
Der hiesige Marstempel war im Reiche berühmt. In den
Stürmen der Völkerwanderung im 8. Jahrhunvdert fiel auch
Celeja in Schutt, aus dem es unter Karl dem Großen wie—
der erstand, und abermals zu einiger Bedeutung gelangte.
Den letzten Schimmer verliehen ihm endlich die mächtigen
Grafen von Cilly, welche, unermeßlich reich, mit den ersten
Fürstenhäusern der Christenheit versippt mit Fürstenpracht hier
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