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nach Triest einschlagen, naͤmlich von Sessana nach Cornial e,
dort die sehr interessante Höhle, sowie die noch merkwürdige
Grotte von San Canziano (Rekagrotte) besuchen, das Gestüte
von Lipizza besehen und dann über Basavizza und Catinara
nach Triest hinabsteigen. Ein sehr lohnender Weg. Er wird
aber mit Besichtigung aller der genaunten Merkwürdigkeiten
wohl 11/4 Tag in Anspruch nehmen.
Triee st.
Somit habe ich den Wanderer von Wien bis Triest ge⸗
leitet und füge hier nur noch einige flüchtige Andeutungen
zu seiner Orientirung in der schönen Hafenstadt bei. Triesi
liegt am Fuße des Karstes, unter dem 450 380 3 nördl.
Br. und 110 2617 östl. L.
Der Ursprung Triests steigt bis zur fernsten Vorzeit hin⸗
an. Die Röomerkolonie Tergestum waͤr schon bedeutend. Mit
den Stürmen der Völkerwanderung zerfiel der Flor dieser Ko—
lonie, und im Beginne des 18. Jahrhunderts war Triest ein
aͤrmliches Fischer⸗ und Schifferstaͤdtchen, von 125000 Ein—
wohnern belebt. Karl VI. richtete seine Blicke dahin, und er—
hob Triest 1719 zum Freihafen. Bei dem Regierungsantritte
seiner Tochter, der großen Kaiserin Maria Theresia, zählte die
Stadt 6000 Einwohner. Seitdem ist sie rasch und schnell
aufgeblüht und umfaßt jetzt auf ihrem Gebiete mehr als
100,000 Bewohner. Ueber 90,000 derselben sind Katholiken,
gegen 8900 Protestanten und gegen 4900 Juden und Grie—
chen. Die eigentliche Stadt (Altstadt und Neustadt, Theresien⸗
stadt, Josephstadt, Franzensstadt) zählt über 60,000 Bewoh⸗
ner. Gegen 40,000 Seelen haufen in der nächsten Umgebung,
und über 7000 in den Dörfern: Santa Croce, Prosecco,
Guignano, Contovello, Optschina, Banne, Trebich, Gropada,
Basovizza, Lipizza, Lonyera, Padnich und Servola. Di
einzelnen Staatsgebietstheile sind: Chiarbola inferiore, Chiar-
bola superiore, Santa Maria Maddalena inferiore, Santa
Maria Maddalena superiore, Rozzal, Chiadino, Guardiella.