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Viadukt, ganz aus Triester Sandstein erbaut, der sich in dem
Barcola-Kessel in großartiger Weise darstellt.
Die Bahn zieht sodann noch durch einen 145 Klafter
langen Tunnel. Zwischen diesem und dem Stationsplatze
Triest schwebt ein hoher, mit vollkommen abgeschlossener
Glaseindeckung versehener Viadukt über das neue Lazareth hin,
und bildet zum Theile gleichsam eine gedeckte Vorhalle des
Triester Stationsplatzes.
Der Stationsplatz Triest selbst, welcher indessen zu seiner
völligen Vollendung wohl noch Jahre bedürfen wird, ist eine
der großartigsten Anlagen, durch unermeßliche Arbeiten dem
Gebirge und dem Meere abgetrotzt. Näheres darüber findet
man in der kleinen Schilderung Triests am Schlusse dieses
Buches.
Zur Orientirung des Touristen theile ich jetzt vorerst die
nöthigen Andeutungen über Laibach mit, ehe wir die ferneren
Wanderungen antreten.
Laibach
ist die bedeutendste Stadt Illyriens Haupt⸗
stadt des Herzogthums Krain. Die Stadt ist uralt. In
Aemona, dies war ihr Name zur Römierzeit, war eine
wichtige Kolonie des damaligen Weltreiches. Die in früherer
Zeit oft aufgetischte Sage, das alte Aemona sei von den
Argonauten gegründet worden, ist gebührenderweise längst in
das Gebiet der Mythe zurückgewiesen, aber vom ersten bis
zum vierten Jahrhundert der christlichen Aera war hier eine rö⸗—
mische namhafte Stadt. Dieselbe lag eigentlich dort, wo
jeßt die Hradischer Vorstadt steht. Von Attila zerstört,
erhob sie sich unter Justinian wieder aus der Asche, erhielt
aber ihre eigentliche Eristenz erst unter Karl dem Großen,
wo auch der alte Name Aemona in dem neuen Laibach
unterging. Der wendische Name der Stadt ist Lublana