278 dieser Hoͤhe, welche, die Besitzer wechselnd, im 14. Jahrhundert von dem Herrn von Auffenstein und den Brüdern Hans und Rudolf Grasel an die Freiherren von Saneck verkauft, von denen Freiherr Friedrich von Saneck im Jahre 1341 von Kaiser Ludwig zum ersten Grafen von Cilly erhoben ward. Diese Dynasten umstalteten die Burg zu ihrem stolzen Grafen⸗ sitz. Schon 1480 starb mit Ulrich von Cilly das Geschlecht auͤs. Ueber das reiche Erbe kam es zu vielem Strauß, bis es endlich unter dem Namen der wendischen Mark Wiertel Cilly) an Oesterreich kam. Später war die Burg Cilly zur Herrfschaft Neu⸗Cilly dienstbar, und wurde aus dem Ver—⸗ moögensbestande eines verschuldeten Besitzers dieser Herrschaft um etwa 20 Fl. von dem Bauer gekauft, dessen Hof vor dem Schloßthore steht! — Daß dieser Besitzer fleißig Steine herausriß, um sie als Baumaterial zu verkaufen, oder zu be— nutzen, ist begreiflich; eben so, daß ein Theil der dort wal⸗ tenden Zerstörung auf diesem Wege geschah; daß man aber ein Denkmal der Vorzeit mit solchen historischen Erinnerun— gen diesem Geschicke verfallen ließ, ist unbegreiflich! In neue— ster Zeit ist die Burg in Besitz der steyrischen Stände gelangt, und dem, was noch zu erhalten ist, wird jetzt der Schutz ge— sichert sein. — Ueber Schuttgerölle betreten wir den Burghof. Oestlich der gewaltige Friedrichsst hurm, noch trotzend der Zeit und der Zerstoöörungswuth des Menschen. Er trägt sei— nen Namen zur Erinnerung, daß einst Kaiser Friedrich IV. hier wohnte. Im alten Wohngebäude erkennt man nur noch die Umrisse der Gemächer und die Abtheilungen der Stockwerke. Alles zerfällt in wüste Trümmer, besonders an der Nordseite. An den öden Mauern besonders üppiger Epheu. Schöne Aussich— ten auf den gegenüber liegenden Nikolaiberg und über das herrliche Santhal, auf den hökerigen Vipota, den langge— streckten Malizh und den spitzen Gosnigg im Hintergrunde. Zu den naͤhern Umgebungen Cillv's, welche des Besuches gewürdigt werden mögen, nenne ich den Nikolaiberg mit dem freundlichen Kirchlein und den umliegenden Winzerhaäu— sern, den Laisberg, Ober-Lahnhof, mit seinen schönen Eichen, das Schloͤßchen Brshji-Grad u. s. w.