273 nen kühnen Bau der Eisenbahnbrücke über den Mediabach, ein herrlicher flacher Bogen von 120 Spannung. Von hier bis Sava wird das Thal zur schauerlichen Felswüste, zur engen, klippenüberragten Schlucht. Unermeßliche Sprengun⸗ gen mußten der Bahn durch diese Klippenkolosse Raum bre— chen. Abrutschungen waren hier, besonders an der sogenann⸗ ten weißen Katze, einem riesigen Felsgebilde, kaum zu be— wältigen, bis endlich die trotzige Natur sich doch vor dem Alles besiegenden Geiste des Menschen beugen mußte. — Die Bahnstrecke von Steinbrücke bis hierher gehört ohne Zwei—⸗ fel zu den großartigsten Ausführungen dieses Baues. Be— merkenswerth sind auch die zahlreichen, zum Theile nicht un— beträchtlichen Wasserfälle, welche in den kolossalen Fels— schluchten von den Höhen herabrauschen, und denen der Lauf augewiesen ist, sich unbeschadet der Bahn zu ergießen. — Wohl Niemand wird diese Bahnstrecke ohne Staunen und Bewunderung befahren. — Auf einmal erweitert sich die Fels⸗ wüste, und mit freudiger Ueberraschung öͤffnet sich die bis kaum 30 — 400 breite Schlucht zu einem heiteren weiten Thal, zu einer etwa 1/ Meile breiten fruchtbaren Stromniederung. Zur Rechten erhebt sich auf sanfter Hoͤhe das Schloß P— nowitsch. Ruhig wogt der schöne Strom durch das Ge— filde, und der Kontrast' dieses heitern Bildes, mit dem Ernst der Felswüste, durch welche wir kamen, ist unbeschreiblich. — Wir haben den Stationsplatz Littay erreicht. Der Station gegenüber, jenseits des Stromes, liegt freundlich und male— risch der Markt Littay (wendisch: Litja) mit einem Auers— verg'schen Schlosse, Thurn zu Littay genannt. — Littay ist ein bedentender Ort. Hier werden die meisten Saveschiffe ge⸗ baut, die sogenannten Tombas, große Frachtschiffe, welche die Save bis Sisseck befahren. Sie sind 270 30 lang, 14 Fuß bz Zoll breit, und gegen 4 Fuß tief. Gewöhnlich sind fie mit 16 Schiffern bemannt, und tragen 1000— 1200 Centner. Auch ist Littay die Pflanzschule der besten Schiffer. Es be— finden sich hier drei bedeutende Seilerwerkstätten, auf welchen die Schiffseile, meist aus italienischem Hanf, verfertigt werden. Auch finden hier lebhafte Jahrmaͤrkte statt. Der hiesige Sta— 18