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Blüthe, daß er jetzt unter die vorzuüͤglichsten der Monarchie
gezählt wird.
Das Thal von Gleichenberg gehört theils seiner natür—
lichen Schönheit wegen, theils vermöge seiner geognostischen
Beziehungen und durch seine Heilquellen zu den inleressante—
sten Gegenden des Landes. Auf dem Wege von Feldbach
her gelangt man durch den Paß Klam in das schöne, freund—
liche Thal. Dieser Paß führt zwischen den sogenannten
Gleichenberger-Kogeln durch. Es sind dies vulkanische
Gebilde, fast gänzlich aus Trachyt bestehend. In der Klam
springt das Gestein überall hervor. Am westlichen Berg
(welcher auch Schloßberg genannt wird, weil er die Burg
Gleichenberg trägt), zeigt sich dies Gestein in weißer und
grauer Färbung, der östliche ist aus Porphyr-Trachit und
basaltischem Porphyr gebildet. Am füdlichen Abhange dieses
Berges, in ziemlicher Hoͤhe, findet sich ein bedeutender Mühl—⸗
steinbruch nicht in Trachyt, sondern in grobkörnigem, weißem
Sandsteine, mit Quarzkörnern, glasigem Feldspath, Resten
von versteinertem Holz und Schlackenstücken; der Schloßberg
erhebt sich 830 über den Thalboden. Dieser hat 1330 —
918 Seehöhe. Die Bergspitze ragt also 2380— 1428“ über
die Meeresfläche empor. Der Gleichenberg-Kogel erhebt sich
noch um 76 Klafter höher, hat also 314805 4884“ Seehöhe.
Die hiesigen Quellen waren bereits in den ersten Jahrhun—⸗
derten der christlichen Zeitrechnung gekannt und benutzt, wie
der im Jahre 18438 aufgefundene Roͤmerbrunnen uͤnwider—⸗
sprechlich beweiset. Nach dem Sturze des römischen Reiches,
als diese Gegenden der Verödung verfallen waren, geriethen
auch die hiesigen Quellen in Vergessenheit, und blieben, zwar
von der später wieder entstandenen Bevölkerung gekannt, doch
gänzlich vernachläͤssigt und unbenützt. Ein wackerer Arzt, Namens
Hermann Gleisner, war der Erste, der im Jahre 1772 die—
sen Quellen seine Aufmerksamkeit zuwendete. Er übergab
Proben dieser Säuerlinge dem Herrn Dr. Eloy, daß er felbe
dem berühmten Professor Crantz zusende, und sie der Prü⸗
fung dieses erfahrenen Mannes empfahi. Crantz erwaͤhnt
auch derselben in seinem bekannten Werke uͤber die Gesund