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den aber in das Joanneum nach Gräzz eingesendet. Die
große, aus dem Thurm genommene Glocke soll die großte im
Kande sein. Die Schloßkapelle ist klein, aber sehr reich ver⸗
ziert. In den bischöflichen Appartements eine Gemaͤldesamm⸗
lung mit mehreren trefflichen Werken. Aus den Fenstern
dieses Saales eine überraschend herrliche Aussicht. Im Bil⸗
lardsaale Portraits der Fürst-Bischöfe. Kleine Bibliothek.
(Ein Brevier vom Jahre 1463 mit gemalten Initiglen, wie
sch kein schoͤneres kenne.) Eine höchst interessante Sammlung
um Leibnitz gefundener roͤmischer Alterthümer,
Von Leibnitz führt auch ein sehr angenehmer Weg durch
das sogenannte Sausal, hinüber nach Harracheck und St.
Andraͤ St. Florian und nach Landsberg. Es ist eine
freundliche Wanderung von einem halben Tag.
uch Von dem Stationsplatze Spielfeld wird jetzt gewoͤhn⸗
ich die
Wanderung nach Gleichenberg
angetreten. — Man kann entweder über Mureck, Rat—
schendorf und Straden, oder über Brunsee und Wein—
buͤrg dahin gelangen. Der erstere Weg ist der weitere. Bei
Benuͤtzung der vorhandenen Verbindungsmittel nimmt jedoch
derselbe auch höchstens 6 Stunden in Anspruch. (Der zweite
kaum 8 Stunden). Bemerkenswerthe Gegenstände auf der
ersten Route sind: das Gräflich Stubenbergsche Schloß O b⸗
mureck, mit Familiengemälden, und schöner Aussicht. Auf
der zweiten das Schloß der Frau Herzogin von Berry, Grä⸗
fin Lucchesi-Palli, Brunsee mit aͤußerst eleganter Einrich⸗
lung und einem, von dem Schöpfer des Lachsenburger⸗-Par⸗
kes, dem verewigten Schloßhauptmann Riedl von Leuenstern,
angelegten Park. — Gleichenberg selbst ist als Curort einer
der neuesten der Monarchie; sein Entstehen als solcher datirt
vom Jahre 1834. Der unvergeßliche Gouverneur von Steyer⸗
mark, Graf Wickenburg, darf mit Recht der Schöpfer des
Badeortes genannt werden. Unter seinem Schutze gedieh
derselbe in dem kurzen Zeitraume von 18 Jahren zu solcher